Ludwigshafen Ein Tag fürs Familienalbum

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Schifferstadt (mrb). Es war eine Partie, die Daniel Helbig wohl so schnell nicht vergessen wird. Der 25-jährige Schachspieler vom SC Schifferstadt trat bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Blitzschach gegen den Ex-Weltmeister Wladimir Kramnik an. Nach rund 50 Zügen musste Helbig seine Partie zwar aufgeben, hatte sich aber achtbar aus der Affäre gezogen.

Das Schifferstadter Quintett – das neben Helbig aus Christian Senk, Christoph Holz, Alexander Pelt und Tobias Faulhaber bestand – startete in dem Feld mit 26 Mannschaften als krasser Außenseiter in den Wettbewerb, in dem es von Großmeistern und Internationalen Meistern nur so wimmelte. Doch gleich zu Beginn holten die Gastgeber, die in der siebtklassigen Zweiten Pfalzliga spielen, beim 2:2 gegen den Zweitligisten Oberschöneweide den ersten Punkt, in der siebten Runde folgte ein Sieg gegen den TSV Haunstetten. Später folgte eine längere Durststrecke, durch die der SCS auf den letzten Platz abrutschte. Am besten kam Christian Senk mit seinen zumeist hoch überlegenen Kontrahenten zurecht. Mit acht Punkten aus 22 Runden schaffte der Routinier ein hervorragendes Ergebnis. Zufrieden konnte auch Tobias Faulhaber sein: Der 24-Jährige, wertungszahlschwächster Spieler des Feldes, kam bei seinen 15 Einsätzen immerhin auf beachtliche vier Punkte. Dicht umringt war ununterbrochen das Brett des russischen Ex-Weltmeisters Kramnik. Mithilfe einer Absperrung wurde er vor allzu aufdringlichen Zuschauern geschützt. „Ehrfurcht einflößend“ nannte Helbig dessen präzises Spiel, mit dem der Weltmeister von 2000 bis 2007 seine Gegner planmäßig einschnürte und dann seine Materialvorteile konsequent zum Sieg nutze. Ganz unfehlbar war freilich auch der Meister nicht: Im Spiel gegen den SK Landau unterlief dem Russen gegen den vielfachen Pfalzmeister Karl-Jasmin Muranyi ein kapitaler Fehler. Muranyi nutzte die Gunst der Stunde und bot ein Remis an, was Kramnik auch akzeptierte. „Ein zweites Mal hätte ich es auch nicht angeboten, so gut wie ich stand“, sagte Muranyi. Nicht ganz so rund lief es für seinen Vereinskollegen Tobias Bärwinkel. Der gebürtige Ludwigshafener holte im vergangenen Jahr 16 Zähler, brachte es diesmal aber nur auf zehn Punkte. Landau landete als bestes Pfälzer Team am Ende auf Platz 14, Sieger wurde erwartungsgemäß Kramniks Team, die SF Bad Emstal/Wolfhagen. Einwurf

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