Ludwigshafen Ein Punkt zum Einstand
«Ludwigshafen.» Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen hat im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Hakan Atik gestern Abend gegen den FC Karbach ein 2:2 (2:1) erreicht. Die Arminia gefiel in einer temporeichen und gutklassigen Partie gegen einen starken Gegner mit Wille und Laufbereitschaft.
Der neue Trainer ist quasi der zwölfte Mann. 90 Minuten steht er an der Seitenlinie, gibt Anweisungen, muntert auf, und kritisiert. Er gibt das Kommando, wenn der Gegner früh attackiert werden soll und korrigiert Abstände. „Nicht zu weit zurückfallen lassen“, „guter Ball David, gut“, „Marco, lauf durch“ – der neue Mann ist sofort auf Betriebstemperatur. 25 Minuten vor dem Anpfiff war er noch die Ruhe selbst. Nervös? Angespannt? Atik fasst sich an den Hals. „Der Puls ist normal.“ Nach dem Tor zum 1:1 klatscht er sich mit Co-Trainer Maik Unfricht ab, nimmt ihn beim Pausenpfiff zur Seite und bespricht kurz die weitere Vorgehensweise. Atik, dessen Einstieg eigentlich für die Winterpause vorgesehen war, hatte das Team bereits am Montag übernommen. Der frühere Beginn war notwendig geworden, weil sein Vorgänger Heiko Magin seinen vorzeitigen Rücktritt angeboten hatte, den der Verein annahm. Atik hatte zuvor den TDSV Mutterstadt und den VfR Mannheim trainiert. Seine neue Mannschaft machte nicht alles richtig, präsentierte sich aber als Team. „Bei eigenem Ballbesitz brauchen wir noch mehr Ruhe. Und beide Gegentore sind gefallen, als wir selbst gute Chancen hatten“, nannte Atik Dinge, die ihm noch nicht gefallen haben. Bei Puttkammers Führungstor wurde die Arminia nach eigenem Eckball schulmäßig ausgekontert. Und beim 2:2 grämte sich der FCA noch über den vergebenen Foulelfmeter von Sebastian Lindner und war beim Gegenangriff nicht voll konzentriert. Den Strafstoß hatte Jannik Styblo mit einem atemberaubenden Sprint herausgeholt. „Wenn ich den Elfmeter reinmache oder ein paar Minuten vorher Jannik den Torhüter umkurven kann, gewinnen wir das Spiel“, sagte Lindner. Der defensive Mittelfeldspieler hätte mit einem Elfmetertor seine gute Leistung krönen können. Ihm gelang das 1:1, das ebenso prima herausgespielt war wie der zweite Treffer, den David Braun auf Zuspiel von Marco Sorg erzielte. Lindner war mit dem Remis unzufrieden. „Über die 90 Minuten waren wir besser, hatten in der ersten Halbzeit vier klare Chancen.“ Atik agierte mit einer Dreierkette, die bei Ballbesitz des Gegners zur Fünferkette wurde. Das klappte in der Anfangsphase gut, denn die Karbacher kamen bis zum ersten Tor zu keiner Chancen. Ansetzen muss der Coach am Abwehrverhalten direkt nach der Pause. Da ging die Kompaktheit verloren. „Da haben wir uns zu sehr locken lassen“, erklärte Atik.