Nachruf Drummer Allen Blairman 81-jährig in Heidelberg verstorben
Der Stil seiner späten Jahre war geprägt von einem enormen Swing und der Fähigkeit, ganz lässig immer wieder raffinierte Details zu spielen – und war so , dass es immer leicht und mühelos wirkte.
Begonnen hat Blairmans Karriere in den USA, wo er mit den ganz Großen des Jazz gespielt hat. Er trommelte 1970 mit dem legendären Avantgarde-Saxophonisten Albert Ayler bei den „Nuits de La Fondation Maeght“ in Südfrankreich, was gerade diese Woche als 5LP- Box wieder veröffentlicht wurde.
Von Pittsburgh nach Heidelberg
Blairman wurde am 13. August 1940 in Pittsburgh geboren. Schon als Schüler spielte er Jazz in Pennsylvania. 1964 zog er nach Washington, wo er sich zu einem gefragten Session und Studiomusiker entwickelte. So ermutigt, zog es ihn nach New York. Dort lebte er ab 1968 und spielte mit den ganz Großen: John Coltrane, Charlie Mingus, Dexter Gordon, Lennie Tristano, Joe Henderson und Chet Baker, und die Liste geht noch lange weiter. Über die europäische Free-Jazz-Szene lernte Blairman den aus Heidelberg stammenden Pianisten und Vibraphonisten Karl Berger kennen und ging mit ihm auf Tour. Über Berger entdeckte Blairman auch Heidelberg, wo er seit 1971 lebte.
Blairman war stolz auf seine musikalische Vergangenheit. In seinem Gepäck hatte er immer einen Ordner, in dem er Fotos und Zeitungsausschnitte seiner Auftritte sammelte. Wer sich für seine Musik interessierte, dem zeigte er die Fotos und erzählte die Geschichten dazu – und seine Begeisterung und Liebe zur Musik war stets einfach mitreißend. Blairman spielte auch über 20 Jahre zusammen mit Olaf Schönborn und Mario Fadani im „Trio Variety“.