Ludwigshafen Diskussion um Mittasch-Park: SPD besorgt wegen der Nahversorgung

Der Alwin-Mittasch-Park in Friesenheim.
Der Alwin-Mittasch-Park in Friesenheim.

Eine mögliche Kombi aus Supermarkt, Bäckerei, Parkhaus und Kindergarten am Alwin-Mittasch-Park hatte der Friesenheimer Ortsvorsteher Günther Henkel (SPD) im Dezember als „historische Chance“ bezeichnet. Nach Protesten ist das Projekt inzwischen vom Tisch – die SPD sorgt sich deshalb um die wohnortnahe Versorgung.

„Wollten die Friesenheimer Ortsbeiräte tatsächlich den Alwin-Mittasch-Park unter einem großen Supermarkt verschwinden lassen?“, fragt die stellvertretende Ortsvorsteherin Eva Kraut (SPD) und gibt darauf selbst die Antwort. „Natürlich nicht, alle in Friesenheim und darüber hinaus schätzen den wunderschönen Park und wollen ihn erhalten!“

Dennoch denke die SPD an die älteren Friesenheimer, die kein Auto haben und auch nicht mehr so gut zu Fuß sind. „Und so waren wir bereit, den Parkplatz an der Leuschnerstraße entlang des Parks aufzugeben, wenn dort ein Rewe-Markt entstehen würde“, erläutert Kraut. Wie groß der Markt hätte werden sollen und wie der Bau genau aussehen würde, das sei alles noch offen gewesen. Lediglich eine Idee mit der Überschrift „so ähnlich könnte es aussehen“, sei im Ortsbeirat vorgestellt worden. Der Bauherr habe sich zunächst vergewissern wollen, ob die Mitglieder des Ortsbeirats die Idee grundsätzlich gut fänden. „Und das fanden wir“, sagt Eva Kraut im Namen ihrer Parteikollegen. Doch auch die Ortsbeiräte der CDU, FDP und der Linken hätten im Dezember dafür gestimmt, Enthaltungen gab es seitens der FWG und der Grünen.

„Müssen tragfähige Kompromisse hinkriegen“

„Damit war klar, dass der Bauherr weitere Planungen vorantreiben konnte. Danach hätte sich, wie üblich, ein Bauantrag mit Anwohnerbeteiligung, Klimaschutzgutachten und allen vorgeschriebenen Prozessschritten angeschlossen“, betont Kraut. Jetzt sei das gesamte Bauvorhaben mit der Entscheidung der Grundstückeigentümerin BASF vom Tisch, die eigentliche Frage, wie eine wohnortnahe Versorgung aussehen könnte, bleibe aber bestehen.

„Statt sofort dagegen zu sein, noch bevor überhaupt konkrete Pläne auf dem Tisch liegen, müssen wir sehen, wie wir tragbare Kompromisse hinkriegen“, mahnt Kraut deshalb. Auch wenn dabei nicht alle Wünsche erfüllten werden könnten. Im Übrigen sei es Aufgabe des Ortsbeirats, sich auch frühzeitig über eventuelle Veränderungen im Ortsteil informieren zu lassen und dann eine Empfehlung auszusprechen.

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