Ludwigshafen Dienstleistungszentrum Handwerk warnt: „Umsätze brechen ein“

Vertreten 17 Gewerke: Jochen Heck und Christian Hanemann.
Vertreten 17 Gewerke: Jochen Heck und Christian Hanemann.

Das Dienstleistungszentrum (DLZ) Handwerk in Ludwigshafen vertritt die Interessen von 17 Gewerken. Die Beobachtungen der Handwerksvertreter zur Corona-Krise sind eindeutig: „Vor Wochen ging es den allermeisten Handwerksbetrieben in der Region gut. Die Auftragsbücher waren voll, Personal wurde händeringend gesucht. Jetzt bleiben Kunden weg, der stationäre Fahrzeugverkauf ist eingestellt, Friseur- und Kosmetiksalons sind geschlossen, Aufträge werden storniert, und die Umsätze brechen rapide ein.“

Das DLZ betont, dass alle Auflagen zur Verlangsamung der Infektionsausbreitung richtig seien und mitgetragen würden. Dennoch hätten diese „äußerst negative wirtschaftliche Folgen“. Für Hauptgeschäftsführer Jochen Heck zeigt die aktuelle Situation, wie groß die wirtschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung und Bedeutung der Handwerksbetriebe sei. So arbeiteten Metzger und Bäcker weiter, um die Grundversorgung der Bürger sicherzustellen. In Restaurants und Cateringbetrieben sowie bei Friseuren und Kosmetikstudios breche dagegen wegen der Ausgangsbeschränkungen der Umsatz weg.

In vielen Branchen müsse die Situation sehr differenziert betrachtet werden, betonen Heck und Christian Hanemann, stellvertretender Kreishandwerksmeister. So dürften Sanitär- und Heizungsbetriebe, Elektriker, Maler und Schreiner zwar weiterhin arbeiten. Aber auch sie hätten Umsatzverluste, weil Kunden niemanden mehr in die Wohnung lassen möchten oder Baustellen geschlossen wurden. In einer besonderen Situation seien die Gebäudereiniger. Sie hätten durch die Schließung von Schulen, Kindergärten und öffentlichen Einrichtungen weniger Aufträge. Doch gerade sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Virus, sagen Heck und Hanemann und verweisen auf die Reinigung von Arztpraxen und Krankenhäusern.

Schnelle Hilfe wichtig

In einer besonderen Situation seien zudem die Betriebe des Kraftfahrzeuggewerbes: Die Werkstätten dürften geöffnet bleiben, doch die „zum wirtschaftlichen Überleben notwendigen Verkaufsflächen“ seien aufgrund der Auflagen geschlossen.

Beim Blick voraus gelte: „Wir müssen jetzt verhindern, dass Betriebe in großer Zahl pleitegehen und Menschen ihre Arbeit verlieren“, sagt Christian Hanemann. Daher seien die Betriebe auf „schnelle und unbürokratische Überbrückungshilfen“ angewiesen. Hanemann appelliert aber auch an die Verbraucher: Wer weiter vor Ort einkaufe sowie hiesige Handwerker beauftrage, „trägt zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage bei“. Hanemann verdeutlicht: „Wenn sich die Krise wieder abschwächt, brauchen wir bestehende Strukturen vor Ort, damit sich die Wirtschaft schnell wieder erholen kann. “

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