Ludwigshafen Die Asse stechen

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Ludwigshafen. Der WSV Vorwärts Ludwigshafen belohnt sich in dieser Spielzeit nicht für starke Leistungen. Gegen den SV Weiden, immerhin Tabellenführer der Zweiten Wasserball-Bundesliga, unterlagen die Ludwigshafener mit 8:12 (2:2, 2:4, 0:3, 4:3). Bei drei ausgeglichenen Spielabschnitten gab das torlose dritte Viertel den Ausschlag für den Ex-Bundesligisten.

Die Gäste mussten auf ihren Spielmacher Sean Ryder verzichten, bei Ludwigshafen fehlte mit Johannes Schmitz ebenfalls ein zentraler Akteur. Die Gastgeber schmerzte der Ausfall mehr, denn immerhin zehn der zwölf Spieler im Kader der Weidener sammelten bereits Bundesligaerfahrung. Trotzdem legten die Gastgeber vor. Ahmed Mohamed, mit vier Treffern erfolgreichster Torschütze der Gastgeber, und Marc Dessloch in Überzahl brachten den WSV innerhalb von 48 Sekunden mit 2:0 in Führung (4.). Torhüter Simon Sommer hatte einen guten Tag erwischt und die Deckung arbeitete aufopferungsvoll. Doch schon im ersten Durchgang stachen die Asse der Weidener. Bei beiden Treffern hatten die Gäste jeweils einen Spieler mehr im Wasser. Am Ende hatte der Spitzenreiter den Spitzenwert von sieben Toren bei neun Versuchen in Überzahl. Ein großes Pfund, gegen das der WSV, trotz einer ordentlichen Quote von drei Treffern bei sechs Überzahlspielen, nicht ankam. „Ich bin mit der Mannschaftsleistung zufrieden“, bilanzierte WSV-Trainer Uwe Dessloch. Als Knackpunkt der Partie hatte auch er den dritten Spielabschnitt ausgemacht. „Da haben wir einfach zu wenig getan.“ Mit 0:3, zwei Treffer in Unterzahl, ging der Abschnitt verloren. Ludwigshafen wirkte ratlos vor dem gegnerischen Tor, strahlte aus dem Rückraum keine Gefahr aus und kam auch nicht ins Centerspiel. Das wiederum hing mit dem dritten Faktor für die Niederlage zusammen. „Ich hätte mir heute den ein oder anderen Pfiff auch zu unseren Gunsten gewünscht“, haderte Dessloch mit dem Schiedsrichtergespann Marcela Maus und Daniel Haas, sprach gar von einem „Erstligabonus“. Tatsächlich hatten die Ludwigshafener nicht nur weniger Chancen in Überzahl, sondern auch mehr Stürmerfouls auf ihrem Konto, während Weidens Center Jakob Ströll in der Regel straffrei blieb und seine Freiheiten weidlich ausnutzte. Gute Gründe, warum die Ludwigshafener mit einem 4:9-Rückstand in den Schlussabschnitt gingen. So blieb der 4:5-Anschlusstreffer von Marc Dessloch in Überzahl letzter Höhepunkt aus Ludwigshafener Sicht. Ärgerlich, dass hier noch 37 Sekunden zu spielen waren und den Gästen, ebenfalls in Überzahl, die Chance zum Erhöhen gegeben wurde. Ströll nutzte diese zum 4:6 – es war die Vorentscheidung. Aufgesteckt haben die Ludwigshafener dennoch nicht. Im Gegenteil. Mit einem Doppelschlag verkürzte Mohamed auf 6:9 (28.). Das 6:10 im direkten Gegenzug war jedoch der endgültige Genickbruch. Dass der Freiwurf zuvor durch Ströll nicht regelkonform ausgeführt worden war – geschenkt. Oliver Görge per Fünfmeter – seinem einzigen Treffer an diesem Abend, und Routinier Andrzej Szczurkiewicz gelang noch die Ergebniskosmetik zum zwischenzeitlichen 8:11 (30.). Wirklich gefährden konnten sie den Klassenprimus damit nicht mehr.

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