Ludwigshafen Der Spielmacher ist zurück

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Metzingen. Die Rückkehr ihres Regisseurs Alexander Feld hat dem Spiel der TSG Ludwigshafen-Friesenheim am Sonntag gut getan. Nach drei Spielen Sperre dirigierte der torgefährliche Mittelmann die „Eulen“ zu einem wichtigen 33:32-Sieg beim TV Neuhausen. Feld war einer der entscheidenden Spieler.

So richtig verstehen kann der 23-Jährige die Sperre aus der Begegnung bei der HG Saarlouis am 26. Dezember immer noch nicht. Nach einer vermeintlichen Tätlichkeit erhielt der Spielmacher eineinhalb Minuten vor Ende zuerst die Rote Karte und später die neueingeführte Blaue Karte. „Im Bericht der Schiedsrichter stand etwas von einer Ohrfeige für einen gegnerischen Spieler. Das stimmt so nicht. Ich wollte mich entschuldigen. Es wurde in der hektischen Schlussphase anders ausgelegt“, ärgert sich Feld heute noch. Der Einspruch des Vereins wurde vom Verband abgelehnt, Feld musste sogar eine Geldstrafe zahlen. So fehlte der Sportbusiness-Student der Fernuniversität Düsseldorf der TSG in den Spielen gegen Rostock, Essen und Rimpar. In diesen Begegnungen litt er vom Spielfeldrand ganz besonders mit. „Das war eine bittere Zeit für mich. Du bist eigentlich fit, darfst aber nicht spielen und der Mannschaft helfen. Ich bin froh, dass der Verein kurzfristig Jan Remmlinger für meine Position verpflichtet hat. Der hat das richtig gut gemacht“, sagt Feld. Jetzt ist der Taktgeber wieder an Bord und darf das Zepter schwingen. Das ist die Aufgabe, für die der ehemalige Jugend- und Junioren-Nationalspieler zu Saisonbeginn von Ben Matschke aus Dormagen in die Pfalz geholt wurde. Zuvor schnupperte Feld Bundesligaluft beim Erstligisten HSV Handball unter dem früheren Friesenheimer Coach und jetzigen Frauen-Bundestrainer Michael Biegler „Seine individuelle Qualität und Klasse hat uns gefehlt. Er ist ein guter Handballer mit einer sehr professionellen Einstellung“, spricht Matschke von seinem verlängerten Arm auf dem Parkett in den höchsten Tönen. Alexander Feld will in den nächsten Begegnungen mit gutem Beispiel voran gehen. Mit den spät gesicherten Siege gegen Rimpar und Neuhausen bleiben die Friesenheimer als Tabellensechster (28:16) in Reichweite des Dritten DJK Rimpar Wölfe (32:14). Schon fest im Blick hat der gebürtige Krefelder das kommende Heimspiel gegen den ASV Hamm/Westfalen am Fastnachtsamstag. Blenden lässt sich der Eishockey- und Fußballfan nicht von der Auswärtsschwäche des Tabellen-17. Stephan „Apollo“ Just, der frühere Friesenheimer Spieler und neue Coach der Westfalen, wird sich an alter Wirkungsstätte gut verkaufen wollen. Feld: „Wir müssen 100 Prozent geben. Nur 70 Prozent wie gegen Ferndorf und Konstanz reichen nicht. Das geht bei dieser ausgeglichenen Liga in die Hose.“ Zuversicht schöpft Feld, den seine Eltern bei jedem Heimspiel unterstützen, aus den beiden letzten Siegen: „Wegen der vielen Verletzten geht das Team auf dem Zahnfleisch. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wille und Moral sind ausgeprägt.“ Auf Dauer möchte Feld in das Handball-Oberhaus zurück. Er findet es gut, dass die Personalplanungen für die kommende Saison schon abgeschlossen sind. „Ich sehe uns für die neue Runde in der Breite deutlich verstärkt. Ich habe in Friesenheim viel Spaß mit Mannschaft, Trainer und Umfeld. Ich will mithelfen, hier etwas zu bewegen“, betont Feld.

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