Ludwigshafen Der letzte Pfeil im Köcher

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Ludwigshafen. Dass Oberligist FC Arminia Ludwigshafen die Zusammenarbeit mit Trainer Frank Hettrich beendet hat, ist nach zwei Heimniederlagen nacheinander keine Überraschung. Kenner der Szene haben mit dieser Entwicklung schon vor einer Woche nach dem leblosen Auftritt gegen Jägersburg gerechnet. „So wie die Mannschaft zuletzt aufgetreten ist, muss man sagen, sie hat ihren Coach im Regen stehen lassen“, sagt Sportchef Markus Impertro, der Hettrich die Entscheidung mitgeteilt hatte. Gegen Karbach habe das Team zwar besser als gegen Jägersburg gespielt, aber nicht gut. „Ich hatte das Gefühl, die Mannschaft wollte, war aber gehemmt und nicht frei“, schildert der Sportliche Leiter seine Beobachtungen. Er könne Hettrich keine konkreten Fehler vorwerfen, wolle aber neue Akzente setzen und so einen Stimmungsumschwung herbeiführen. „Ein Trainerwechsel ist der letzte Pfeil im Köcher. Mit einem neuen Gesicht, einer anderen Ansprache und zwei, drei personellen Veränderungen können wir noch etwas bewirken. Noch ist der Klassenverbleib möglich, obwohl nur noch acht Spiele anstehen“, glaubt Impertro. Seine Rechnung sieht so aus: Der FCA muss Neunkirchen und Salmrohr, die beide zwei Punkte mehr auf dem Konto haben, überholen. Dann stünde die Arminia auf Rang 15. Und wenn der SC Hauenstein den im Raum stehenden freiwilligen Rückzug in die Verbandsliga wahr machen würde, dann könnte es für die Rheingönheimer als Tabellen-14. reichen. Dies ist aber abhängig von der Entwicklung in der Regionalliga. Jetzt schon Marco Laping zum Cheftrainer zu machen, kam für Impertro nicht in Frage. Ein möglicher Abstieg mit Laping würde den Coach beschädigen und seine Position in der Verbandsliga schwächen. „Für mich wäre ein sofortiger Einstieg kein Thema gewesen. Ich möchte mit dem neu zusammengestellten Team arbeiten“, erklärt Laping. Hettrich nahm die Entlassung gefasst hin. Er habe ein von Impertro angebotenes Rücktrittsangebot abgelehnt. „Ich muss diese Entscheidung akzeptieren“, betont der Coach. Enttäuscht sei er, dass die vor der Saison getroffene Vereinbarung, den Weg mit jungen Spieler zu gehen und die Runde durchzuziehen, gebrochen worden sei. „Ich habe mit meinen Kontakten dazu beigetragen, dass wir überhaupt eine Mannschaft formieren konnten“, blickt Frank Hettrich zurück und sagt offen, er fühle sich ein Stück weit benutzt. Zuletzt hatten einige Spieler dem Trainer die Gefolgschaft verwehrt, der Coach hatte an Akzeptanz in der Mannschaft verloren. „Die Spieler müssen sich die Frage stellen, ob sie alles für die Arminia geben“, betont der 48-jährige Übungsleiter. Er bezweifelt dies und spricht manchen auch die Oberligatauglichkeit ab. Unabhängig davon hat sich Hettrich gestern Abend von der Mannschaft verabschiedet und ihr viel Glück im Abstiegskampf gewünscht. Er selbst hat im Moment keinen neuen Verein, was sich im Tagesgeschäft Fußball aber sehr schnell ändern könne.

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