Ludwigshafen Defensive mit Problemen

Musste fünfmal hinter sich greifen: Kevin Urban.
Musste fünfmal hinter sich greifen: Kevin Urban.

«Trier.» Nach diesen 90 Minuten blieb Sandro Rösner nur noch Galgenhumor. „Ich komme nicht mehr hierher“, sagte Ludwigshafens Routinier nach der 0:5-Pleite bei Eintracht Trier. Bislang neun Spiele absolvierte der 32-jährige Verteidiger in seiner langen Laufbahn gegen Trier – keins konnte er gewinnen. Sieben Niederlagen, zwei Remis – so lautet seine persönliche Schreckensbilanz.

Im jüngsten Oberliga-Duell am Samstag war die Arminia weit davon entfernt, in Trier etwas Zählbares mitzunehmen. „Was soll ich sagen? Wir waren vor der Partie punktgleich mit Trier und wollten die Eintracht überholen. Das haben wir nicht geschafft“, seufzte Rösner. In puncto Gedankenschnelligkeit und Aggressivität hatte Trier viel mehr zu bieten. Zur Pause führte die Eintracht mit 2:0 – aus Sicht von Ludwigshafens Trainer Hakan Atik waren es zwei „vermeidbare“ Gegentore. Beim 0:1 konnte die Arminia den Passweg von Maurice Roth auf Torschütze Jan Brandscheid nicht zustellen, beim 0:2 stand Kevin Kling nach einer Ecke von Ömer Kahyaoglu zu frei – allerdings war Triers 2,02-Meter-Hüne auch unwiderstehlich zum Kopfball hochgestiegen. Direkt nach der Pause wurden Ludwigshafens Bemühungen für eine etwaige Aufholjagd jäh unterbunden. Christoph Anton markierte das 3:0, in der Schlussphase erhöhte der SVE sogar noch auf 5:0. Durch ihre bislang höchste Saisonniederlage ist die Arminia nun seit neun Partien sieglos – sie verharrt im Dunstkreis der Abstiegsplätze. „Wir können mit der Mannschaft die Klasse halten. Dafür müssen wir insgesamt als Mannschaft aber besser verteidigen. Es ist schon die ganze Saison so, dass wir sehr viele individuelle Fehler machen und dadurch Gegentore bekommen. Wir müssen viel arbeiten, und die verletzten Spieler müssen zurückkommen. Dann glaube ich, dass mit dem neuen Trainer der Nichtabstieg gelingt“, sagt Rösner. Der neue Coach Hakan Atik sieht es ähnlich: „Wir haben – gemessen an den Gegentoren – zurzeit die viertschlechteste Defensive in der Oberliga. Da liegt viel Arbeit vor uns. Wir wollen im Winter neue Spieler verpflichten. Mal sehen, wen wir trotz unseres schmalen Budgets bekommen können.“

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