Ludwigshafen Das große Finale

LUDWIGSHAFEN. Es ist vielleicht für zumindest ein Jahr das letzte Spiel in der Fußball-Verbandsliga, wenn der SV Südwest Ludwigshafen am Sonntag, 15 Uhr, den FSV Offenbach erwartet. Auch Nachbar Ludwigshafener SC ist noch lange nicht gesichert und zeitgleich in einem Kellerduell Gastgeber des VfL Neustadt.

Vor zwei Wochen haben Hermann Kohlenbrenner, Coach des , und sein Co-Trainer Toni De Simone darüber gesprochen, dass es wichtig sei, in der Endphase keine Rote Karte mehr zu bekommen. Anlass für diese Bemerkung war eine rustikale Attacke von Furkan Konur gegen Morlautern. Mit der Gelben Karte war er da noch gut bedient. Am vergangenen Sonntag beim 2:2 in Ingelheim gab es eine Rote Karte – für Konur. In Rieschweiler hatte er zuvor schon die Gelb-Rote Karte gesehen. „Damit schadet er der Mannschaft“, kritisiert Kohlenbrenner. Seine Position wird Simon Bundenthal einnehmen. Er ist einer der talentiertesten A-Junioren und wechselt zur kommenden Runde zum Oberligisten Hauenstein. „Schade, dass er geht, aber der Großteil der Verbandsliga-Mannschaft bleibt. Das hatten wir lange nicht mehr“, freut sich De Simone. Der 40 Jahre alte Anlagenmechaniker löst Kohlenbrenner am Saisonende ab. „Viele Junioren, die erstmals in der Verbandsliga spielen, unterschätzen die Liga. Das wirft sie in ihrer Entwicklung zurück“, hat De Simone erkannt. Kohlenbrenner hält seinen Nachfolger für eine gute Wahl. „Toni kann sehr direkt sein und durchgreifen. Das wird auch nötig sein“, glaubt der Coach. Beim ist die Marschrichtung eindeutig: Nach vorne muss es gehen. „Es ist ein Endspiel für uns. Und hilft nur ein Sieg“, sagt Trainer Peter Kobel vor dem Spiel gegen den FSV Offenbach. Denn er gehe davon aus, dass Blaubach-Diedelkopf gegen die TSG Kaiserslautern gewinnen wird, „sofern die TSG überhaupt antritt“. Kobel interessiert aber die anderen Begegnungen nicht. „Wir müssen unsere Hausaugabe erledigen.“ Allerdings wird dies nicht leicht. Denn der Südwest-Trainer rechnet abermals damit, dass er am Sonntag mit einer Rumpfmannschaft auflaufen wird. „Zwölf oder 13 Mann, mehr werden es wohl nicht werden“, vermutet er. Zu der ohnehin schon langen Verletztenliste kommen nun auch noch Fabian Sombetzki und Dejan Ljusic. Sombetzki scheint sich bei der 0:4-Niederlage am Sonntag in Rieschweiler das Innenband im Knie abgerissen zu haben. Ljusic hat sich das Knie verdreht. Daher geht Kobel davon aus, dass wieder einmal er und Jörg Grubert spielen werden. Der hat sein letztes Spiel gegen die SpVgg Ingelheim auf den morgigen Freitag, 19 Uhr, vorgezogen. Der angestrebte einstellige Tabellenplatz ist nicht mehr möglich. Dennoch ist Vereinschef Jörg Balß, in Personalunion auch Spielleiter des ASV, mit dem Saisonverlauf zufrieden. „Bis Weihnachten lief alles nach Plan, danach haben wir bis auf wenige Ausnahmen enttäuscht. Man darf aber nicht vergessen, welch personelle Probleme wir hatten, die Fitness-Rückstände nach sich zogen“, sagt der 59 Jahre alte Balß. Der Vorsitzende, der in einem Betrieb Großhändler aus der Pharmabrache betreut, tut dem Klub mit seiner unaufgeregten Art und seiner Fachkompetenz gut. „Man muss auch in schwierigen Situationen die Ruhe bewahren“, verdeutlicht Balß. Die Zusammenarbeit mit Spielertrainer Christian Schäfer klappe reibungslos. Diese Ansicht teilt der Coach. „Wir diskutieren offen, manchmal auch kontrovers, haben aber immer einen Konsens gefunden“, betont Schäfer. Der Trainer hat bei der 0:2-Niederlage in Morlautern erstmals in dieser Saison gefehlt und überhaupt erst zum zweiten Mal seit er in Fußgönheim ist. „Diese Idee habe ich schon lange im Kopf gehabt. Von außen hat man einen besseren Einblick“, erklärt Schäfer. Zum Saisonausklang gastiert der am Sonntag, 15 Uhr, beim FV Dudenhofen. „Wir hätten uns am Samstag gerne auf dem Platz von unseren Zuschauern verabschiedet“, bedauert Teamchef Ediz Sari den Ausfall der Partie gegen die TSG Kaiserslautern. Der Absteiger war wegen Personalmangels nicht gekommen. Anders als im vergangenen Jahr war der TDSV nie in Abstiegsgefahr und immer auf einem Tabellenplatz gestanden, der den Ligaverbleib garantiert. „Ich kann das richtig genießen, keinen Druck zu haben, sondern entspannt ins letzte Spiel zu gehen“, freut sich Sari. Diese Partie führt die Mutterstadter zum FV Dudenhofen, für den als Siebter die Runde ebenfalls gelaufen ist. „Zu Dudenhofen haben wir ein gutes Verhältnis. Wir werden hinterher auch gemeinsam grillen“, informiert der Teamchef des TDSV. Das könnte ein richtig entspannter Nachmittag werden, vor allem dann, wenn die avisierte zeitnahe Auszahlung der vereinbarten Gelder an die Spieler erfolgt ist. Unabhängig davon wird sich der Kader verändern. „Wir werden uns noch von einigen Akteuren trennen“, informiert Sari. Gedacht ist in erster Linie an Spieler, die die Erwartungen nicht erfüllt haben und an Bankdrücker. (thl/mne)

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