Übern Kirchturm hinaus Dankbarkeit im Oktober: Der Sonnengesang des Franz von Assisi
Der Monat Oktober erinnert uns mit vielen herrlichen Veranstaltungen und Feiern wie Erntedankfest, Kerwe, Herbstfest mit Zwiebelkuchen und Federweißem an die Dankbarkeit für die Schöpfung. Mit dem weltberühmten Sonnengesang des heiligen Franziskus von Assisi, dessen Gedenktag Anfang Oktober begangen wird, sagen wir dem Schöpfer unseren Dank und lassen unsere Gewohnheiten hinterfragen.
Sigrid Stollenwerk interpretiert den Sonnengesang mit ihren jüngsten Fotomalereibildern. In Anlehnung an die Aussagen des Poverello stellt sie Fragen, die vor dem Hintergrund des Klimaschutzes anregend sind. Die Sonne ist unsere Schwester. Gelobt sei unser Schöpfer dafür, weil wir sie als die edle Herrin von allem haben. Sie erhellt die Dunkelheit der Welt. Sie lässt die Natur strahlen in all ihren Farben. Wie lange noch? Verändert sich das Klima durch den Menschen oder durch die Sonne, die erbarmungslos alles verbrennen und verdorren kann?
Gottes Lob
Die Wolken sind unsere Brüder und Schwestern. Franz von Assisi preist Gott dafür. Mit Schatten, Sonnenschein und Wetter spendet und erhält der Schöpfer das Leben. Wie lange noch bleibt uns die dünne Atmosphärenschicht erhalten? Wie viele Schadstoffe hält sie aus? Der Wind und die Luft sind unser Bruder und unsere Schwester. Können wir Wirbelstürme, die immer öfter Verwüstung und Zerstörung bewirken, verhindern?
Auch die Vögel sind für Franz von Assisi seine Geschwister. Ihr Zwitschern ist Gottes Lob und Ausdruck ihrer Liebe. Der Schöpfer gibt ihnen Federn als Gewand und Fittiche zum Fliegen. Sie haben, was sie brauchen. Sie kümmern sich nicht um Saat und Ernte. Doch Gott schützt und lenkt sie. Sind wir Menschen wie Vögel? Brauchen wir uns nicht zu kümmern?
Das Wasser ist unser Bruder. Es ist nützlich, einfach, wertvoll und rein. Wie lange noch wird das Wasser der Erde unseren Durst löschen können? Ruft unsere Erde um Hilfe bei Fluten, Hochwasser und Überschwemmungen? Die Mutter-Erde ist unsere Schwester. Sie ist gütig und stark. Sie trägt uns. Wir verdanken ihr unsere Früchte, Blumen und Kräuter. Müssen wir Kriege führen um sie und ihre begrenzten Ressourcen?
Der Autor
Pater Wojciech Kordas (59) ist Guardian der Oggersheimer Franziskaner-Minoriten und Leitender Pfarrer in der Oggersheimer Pfarrei Hl. Franz von Assisi.