Ludwigshafen Claus Kleber und Julia Neigel werben für Darmkrebsvorsorge

Botschafter der Stiftung: Der TV-Journalist Claus Kleber.
Botschafter der Stiftung: Der TV-Journalist Claus Kleber.

„Vorsorge bring nicht um – Darmkrebs schon!“ Journalist Claus Kleber richtet einen eindringlichen Appell an alle. Als Schirmherr der Stiftung „Lebensblicke – Früherkennung Darmkrebs“ wirbt er im März als bundesweitem Darmkrebsmonat dafür, die Möglichkeiten der Vorsorge zu nutzen. Auch die Ludwigshafener Musikerin Julia Neigel ist mit an Bord.

Die prominente Unterstützung freut den Stiftungsvorsitzenden Professor Jürgen F. Riemann, der lange Jahre Direktor der Medizinischen Klinik C am Klinikum Ludwigshafen war. Darmkrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebsart. Allein bundesweit erkranken täglich 152 Menschen, stirbt fast jeder zweite an der Krankheit. Erschreckende Zahlen, die aber relativ leicht zu verhindern sind. „Darmkrebs ist eine heimtückische Krankheit. Wenn man sie spürt, dann ist es häufig schon zu spät“, wirbt deshalb auch Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) für das Ziel der Stiftung. „Wir wollen aufzeigen, welche einfachen Möglichkeiten zur Früherkennung es gibt. Man muss sie nur einfach wahrnehmen“, so Riemann.

Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen könne der Krebs schon im frühen Stadium gestoppt werden. „Die Heilungschance liegt dann bei nahezu 100 Prozent“, sagt er. Gerade bei dieser Art der Krankheit gelte: „Vermeiden, statt leiden.“

Konzert in Friedenskirche

Das ist einer der Gründe, warum sich die Ludwigshafener Sängerin und Musikproduzentin Julia Neigel ebenfalls für die Stiftung engagiert. Sie macht mit einem Benefizkonzert am Samstag, 23. April, um 19 Uhr in der Friesenheimer Friedenskirche auf die Ziele der Stiftung aufmerksam. Lange überredet werden musste sie dafür nicht.

„Mein Stiefvater könnte vielleicht heute noch leben, wenn die Krankheit damals früher erkannt worden wäre“, sagt die Musikerin. Sie freut sich auf das Konzert. „Die Friedenskirche ist ein fantastischer Ort dafür, das Projekt ist großartig.“ Es sei die beste und wichtigste Art der Medizin, schwere Krankheiten schon im Vorfeld zu verhindern.

Mehr Vorsorge

Darauf bauen die Stiftung und ihre Mitstreiter wie der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (BGN). „Wir brauchen jetzt einen Booster für den Darmkrebscheck“, so dessen Vorstandsmitglied Dietrich Hüppe. Der konnte erfreuliche Zahlen vermelden. So sei die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen bis 2019 auf rund 544.000 Personen angestiegen. Einen leichten Rückgang gab es lediglich während des ersten Lockdowns 2020. „Seither steigen die Zahlen wieder.“ Die Stiftung will dazu beitragen, dass mehr Vorsorge stattfindet, will neue Formen der Werbung erkunden. „Flyer sind zwar sehr informativ, aber wer liest die?“, stellt Riemann eine rhetorische Frage. Er setzt stattdessen auf kurze, knappe Werbespots, die auch auf den gängigen Plattformen der sozialen Medien laufen sollen. „Wir wollen sehen, was wir noch zusätzlich erreichen können.“

Europaweit liege Deutschland in Sachen Darmkrebsvorsorge schon an der Spitze, so eine Untersuchung von Rafael Cardoso und seinem Mentor Professor Hermann Brenner, beide vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Die erhielten dafür den Darmkrebs-Präventionspreis 2022 der Stiftung Lebensblicke.

Singt für den guten Zweck: Julia Neigel
Singt für den guten Zweck: Julia Neigel
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