Ludwigshafen CDU und Awo kritisieren Aus für Sprachförderung in den Kitas

Malen steht auch künftig auf dem Programm in den Kitas. Aber die Sprachförderung läuft aus.
Malen steht auch künftig auf dem Programm in den Kitas. Aber die Sprachförderung läuft aus.

Die CDU-Stadtratsfraktion und der Stadtkreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) kritisieren, dass die Sprachförderung in 13 Ludwigshafener Kindertagesstätten nur noch bis zum Jahresende vom Bund gefördert wird und danach vor dem Aus steht.

Die CDU appelliert in einer Pressemitteilung vom Sonntag an den Kämmerer der Stadt, mit der Kommunalaufsicht ADD und dem Land Rheinland-Pfalz eine Finanzierung der Sprach-Kitas in Ludwigshafen spätestens zum Oktober zu vereinbaren. Obwohl spätestens im Mai 2022 deutlich geworden sei, dass die durch den Bund finanzierte sprachliche Bildung zum Jahresende in die Verantwortung der Länder übergehe, habe Rheinland-Pfalz keine Fortführung der Finanzierung von Ludwigshafener Sprach-Kitas auf den Weg gebracht, beklagt Wilhelma Metzler, die jugendpolitische Sprecherin der CDU-Stadtratsfraktion.

Was in den Kitas durch den Wegfall der Sprachförderung zukünftig versäumt werde, sei kaum noch aufzuholen, befürchtet die Stadträtin. Auch den Fachkräften müsse jetzt eine Perspektive gegeben werden, wenn man diese nicht verlieren wolle. „Wir wissen, es gibt kaum noch Gemeinden, die nicht knapp bei Kasse sind, diejenigen die von der ADD eine Haushaltsgenehmigung brauchen, haben aber gar keinen Spielraum mehr. Da muss Rheinland-Pfalz sofort Farbe bekennen, ob die sprachliche Bildung Ludwigshafener Kinder zukünftig unterstützt wird“, fordert Metzler.

Zwei Milliarden Euro für Kitas

Vom Bund seien für die Jahre 2023 und 2024 jeweils zwei Milliarden Euro für die Fortsetzung des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Kitas für die Länder zur Verfügung gestellt worden. Ob und in welcher Höhe Rheinland-Pfalz hieraus Mittel für die sprachliche Bildung zur Verfügung stellt, sei rund drei Monate vor Übernahme der Verantwortung durch die Länder völlig unklar, erklärt die Christdemokratin. Fraktionschef Peter Uebel ergänzt: „Die Sprachförderung in den Kitas muss sofort eine verlässliche Landesfinanzierung erhalten und darf nicht zu Kürzungen in anderen Bereichen führen. Alle Kinder und Familien in Ludwigshafen profitieren von der sprachlichen Bildung im Sinne von Teilhabe und Chancengleichheit.“

Der Awo-Vorsitzende Holger Scharff nennt die Kürzung der Sprachförderung „unverantwortlich“. Die Mittelkürzung der Sprachförderung in den Kindertagesstätten sei nicht nachvollziehbar. Das vorhandene Programm dürfe nicht zum Jahresende durch Mittelkürzung des Bundes auslaufen. In Ludwigshafen, wo immer mehr Kinder mit einer anderen Muttersprache in die Kindertagesstätten und Schule kämen, sei das Vermitteln der deutschen Sprache besonders wichtig und der Start für eine gute Bildung. „Wer mit dem Slogan startet ,Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist’, kann jetzt nicht einfach die Finanzmittel streichen und das Fachpersonal und die Kinder im Regen stehen lassen“, meint Scharff. Der Bund müsse seiner Verantwortung weiterhin gerecht werden und für die Sprachförderung in den Kindertagesstätten Mittel zur Verfügung stellen.

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