Ludwigshafen „Brüskierende Vorgehensweise“

Fünf Parteien und die Freien Wähler gehören dem neuen Mundenheimer Ortsbeirat an.
Fünf Parteien und die Freien Wähler gehören dem neuen Mundenheimer Ortsbeirat an.

Mit einem Glas Sekt haben zehn von elf Ortsbeiräten in Mundenheim am Donnerstagabend nach der konstituierenden Sitzung auf die gute Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren angestoßen. Dabei war für Beobachter schnell klar, dass es in dem Gremium künftig eher vielstimmig als einmütig zugehen wird.

Bis zur Kommunalwahl am 26. Mai waren die SPD als stärkste Fraktion, die CDU und ein Grüner im Mundenheimer Ortsbeirat vertreten. Statt drei sitzen künftig fünf Parteien und die Freien Wähler am großen Tisch, wenn Mundenheimer Themen beraten werden. Für die SPD, die mit Anke Simon auch wieder die Ortsvorsteherin stellt, engagieren sich Holger Scharff, Eva Itzek, Elena Simon und Baris Yilmaz. Alle gehörten auch bisher dem Ortsbeirat an. Das gilt auch für Wilhelma Metzler und Roswitha Göbel (beide CDU). Den Frauen zur Seite sitzt nun Benedikt Leimbach. Eine neue Grüne/Piratenfraktion bilden Kathrin Lamm (Grüne) und Sebastian Hochwarth (Piraten). Und dann sind da noch der Liberale Norbert Grimmer (FDP), der bei der konstituierenden Sitzung entschuldigt fehlte, sowie Hans-Peter Berg von den Freien Wählern. „Wir sind jetzt eine bunte Mischung“, bilanzierte Anke Simon. Sie hoffe vor diesem Hintergrund auf viele gute Ideen für den Stadtteil, sagte die Sozialdemokratin, die ihr Amt am 26. Mai klar gegen ihre Herausforderer Wilhelma Metzler, Norbert Grimmer und Hans-Peter Berg verteidigt hatte. Während die SPD bisher beide stellvertretenden Ortsvorsteher gestellt hatte, deuten sich durch die Neubesetzung beider Posten nun neue Bündnisse an. SPD-Urgestein Holger Scharff wurde mit sechs Ja-, drei Neinstimmen und einer Enthaltung erneut zum Stellvertreter von Anke Simon gewählt. Zweite Stellvertreterin wurde – für einige überraschend – die Grüne Kathrin Lamm mit sechs Ja, zwei Neinstimmen und zwei Enthaltungen. Die CDU als zweitstärkste Fraktion in Mundenheim, ging dagegen bei der Postenbesetzung leer aus. SPD- und die Grüne/Piratenfraktion hatten sich offensichtlich im Vorfeld der Sitzung verständigt, dass beide jeweils einen stellvertretenden Ortsvorsteher stellen werden und ihre jeweiligen Vorschläge Scharff und Lamm dann – in geheimer Abstimmung – gewählt. Für die CDU kommentierte Wilhelma Metzler das nach der Sitzung: Bei der Auswahl der Stellvertreter mangele es an politischem Fingerspitzengefühl und diplomatischem Geschick, beklagte sie. „Die Gremien im Rat brüskiert man mit dieser Vorgehensweise. In Mundenheim wird’s nicht besser.“ Einwurf

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