Ludwigshafen Bessere Behandlung dank „Pauli“

Pauli – hinter diesen fünf Buchstaben verbirgt sich ein neues Angebot, das psychosomatisch erkrankten Menschen frühzeitig eine adäquate Behandlung zukommen lassen will. Anbieter ist die Allgemeine Hospitalgesellschaft (AHG) mit Sitz im Gesundheitszentrum Lusanum im Stadtteil Süd (Yorkstraße). Kooperationspartner sind die AOK und die Deutsche Rentenversicherung.

Bei einem Pressegespräch stellten deren Vertreter gestern das in Ludwigshafen zunächst auf ein Jahr befristete Konzept vor. Pauli steht dabei für das Motto des Angebots „Psychosomatik, Auffangen, Unterstützen, Leiten und Integrieren“. Konzipiert ist das Angebot für Versicherte – bislang jene von AOK und Rentenversicherung –, die aufgrund einer psychischen Belastung krank geschrieben beziehungsweise nicht ausreichend therapeutisch versorgt sind. Das Problem bei psychisch belasteten Menschen sei, dass diese in der Regel erst viel zu spät in Behandlung kämen, begründete Norbert Glahn, Vorstandsvorsitzender der AHG, die Notwendigkeit von Angeboten wie Pauli. Bei diesem würden die Patienten frühzeitig über sechs Wochen „kompakt und passgenau“ behandelt, ergänzte die Chefärztin des AHG-Gesundheitszentrums Ludwigshafen, Jutta Metko. An drei Tagen pro Woche gibt es für die Teilnehmer für jeweils dreieinhalb Stunden unter anderem Psychotherapie, Ergotherapie, Entspannungstraining und Körpertherapie in Gruppen- und Einzelsitzungen. Nach den ersten beiden Wochen werde Bilanz gezogen und das weitere Vorgehen bei jedem einzelnen Patienten festgelegt, sagte Metko weiter. Ist Pauli in Ludwigshafen erst vor zwei Wochen mit einer Gruppe von zwölf Personen an den Start gegangen, kann die AHG andernorts bereits genaueres über die Wirkung eines solchen Angebots sagen. Laut Norbert Glahn ging ein erstes Pauli-Projekt 2012 in Düsseldorf an den Start. Zwei Zahlen belegen nach Ansicht des AHG-Vorstandsvorsitzenden dessen Erfolg: Erstens seien ein Drittel der Patienten nach den sechs Therapie-wochen wieder in der Lage gewesen, zurück an den Arbeitsplatz zu kehren, zweitens seien 73 Prozent der Teilnehmer auch ein halbes Jahr später uneingeschränkt arbeitsfähig. Wie die Patienten für Pauli gefunden werden, erläuterte Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Demnach sichtet die AOK arbeitsunfähig geschriebene Versicherte und klärt in Kooperation mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen und den Hausärzten, wer für Pauli in Frage kommt. Ist dieser Prozess derzeit noch auf AOK-Versicherte begrenzt, sei eine Ausweitung auf Versicherte bei anderen Kassen für die weitere Zukunft durchaus angedacht, betonte Norbert Glahn. (mko)

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