Ludwigshafen Bereit für Pinkelpause

Wenn heute die deutsche Fußball-Nationalelf im Viertelfinale der Weltmeisterschaft auf Frankreich trifft, sitzen die meisten Menschen in Ludwigshafen vorm Fernseher. Ertönt gegen 18.45 Uhr der Halbzeitpfiff, ist das für die Mitarbeiter der Wasserwerke das Signal, zur manuellen Steuerung überzugehen. Denn der Verbrauch steigt dann schlagartig an. Wer kennt es nicht: Hat man erst mal eine Halbzeit einer spannenden Partie vor der Glotze hinter sich, drückt die Blase. Und das geht allen so. Gleichzeitig werden Tausende Spülungen gedrückt. Geht ein Spiel in die Verlängerung, wie im Achtelfinale gegen Algerien, gibt es in der Pause zwischen der regulären Spielzeit und der Verlängerung sowie in der Halbzeit der Verlängerung einen noch schnelleren Anstieg des Verbrauchs – schließlich ist hier die Pause kürzer. Um Unregelmäßigkeiten in der Wasserversorgung zu vermeiden, werden die Technischen Werke daher beim Viertelfinale die beiden Wasserwerke auf der Parkinsel und im Maudacher Bruch per Hand steuern. Den Fußballeffekt zeigen die Zahlen des Achtelfinals. Von einem Wert um die 1200 Kubikmeter pro Stunde gegen 22.45 Uhr erhöhte sich die Einspeisemenge innerhalb von nur vier Minuten auf eine Spitzenabgabe von 2032 Kubikmeter pro Stunde um 22.49 Uhr. Mit Beginn der zweiten Spielhälfte pendelte sich der Wasserfluss wieder auf normale Werte ein und sank gegen Ende der offiziellen Spielzeit sogar auf 959 Kubikmeter pro Stunde, bevor um 23.55 Uhr, nach Ende der regulären Spielzeit, wieder ein Spitzenwert von 1945 Kubikmeter pro Stunde erreicht wurde. Zur Halbzeit der Verlängerung stieg der Verbrauch innerhalb von einer Minute von 1037 Kubikmeter pro Stunde um 0.13 Uhr auf 1494 Kubikmeter pro Stunde um 0.14 Uhr.

x