Ludwigshafen Bereit für die Dritte Liga
Mannheim. Es fällt den Verantwortlichen wie den Spielern des SV Waldhof immer schwerer, nicht über die Aufstiegsspiele zur Dritten Liga zu sprechen. Sechs Spieltage vor dem Ende der regulären Saison liegen die Mannheimer als Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Südwest neun Punkte vor dem Dritten. Parallel dazu wird an daran gearbeitet, Lizenzauflagen zu erfüllen.
Am Freitag, knapp 24 Stunden vor dem am Ende souveränen 3:0-Erfolg gegen den SC Freiburg II, hatten die Mannheimer eine Rückmeldung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) bezüglich des Lizenzantrags zur Dritten Liga erhalten. Wenig überraschend wurden den Blau-Schwarzen dabei Auflagen gemacht. Im wirtschaftlichen Teil geht es darum, Bürgschaften vorzulegen, um eingeplante, aber noch nicht abgeschlossene Werbeeinnahmen abzusichern. Im unteren sechsstelligen Euro-Bereich dürfte sich die Summe bewegen, die der SVW nachweisen muss. Entweder durch zusätzlich unterschriebene Sponsorenverträge oder durch Bankbürgschaften. „Zur Summe äußern wir uns nicht“, sagte Klaus-Rüdiger Geschwill auf Nachfrage. Der Schatzmeister der Waldhöfer wirkte dabei gelassen, offenbar hatte ihn die Forderung des Verbandes nicht überrascht. Im technischen Teil bemängelte der DFB Teile des Sicherheitskonzeptes des Carl-Benz-Stadions. Hierbei geht es offenbar um Brandschutzfragen und ähnliches. „Die Auflagen sind aus meiner Sicht erfüllbar, wenngleich wir in den kommenden Tagen mit verschiedenen Partnern reden müssen“, sagt Geschwill. Immerhin wissen die Verantwortlichen beim SVW jetzt, was sie tun müssen, damit der Traum von der Dritten Liga weiterleben kann. Bis Ende Mai muss ein Teil der Auflagen erfüllt sein, andere Forderungen müssen bis zum 1. Juli abgearbeitet sein. Sportlich sind die Protagonisten weiterhin auf Kurs, die Aufstiegsspiele werden in dieser Saison mit dem SV Waldhof stattfinden. Das ist längst klar, auch wenn sich die Spieler wie der Trainer weiterhin wehren, darüber zu sprechen. Auch nach dem 3:0 gegen den SC Freiburg II (Tore: Daniel di Gregorio, Ali Ibrahimaj, Gianluca Korte) und mit 66 Punkten auf dem Konto scheint das Wort „Aufstieg“ auf einem internen Index zu stehen. „Wir sind bisher gut damit gefahren, immer nur ans nächste Spiel zu denken. Das behalten wir jetzt bei“, sagte Ibrahimaj. Der Mittelfeldspieler machte nicht nur auf dem Feld eine gute Figur, sondern machte seinem Trainer auch nach dem Match Freude. Kenan Kocak vertritt nämlich den gleichen Standpunkt, auch der 35-Jährige wehrt sich vehement dagegen, sich mit möglichen Aufstiegsspielen zu beschäftigen. „Es bringt doch nichts, über etwas nachzudenken, was im Mai passieren könnte“, erklärt Kocak seit vielen Wochen. Seine Spieler machen es dem Übungsleiter jedoch zunehmend schwerer, diese Marschroute beizubehalten. In elf Rückrundenspielen blieben die Waldhöfer bislang ohne Niederlage, sammelten 27 Punkte und bauten ihren Vorsprung auf den Tabellenzweiten Elversberg auf komfortable sieben Punkte aus. Der Tabellendritte Eintracht Trier liegt sogar schon neun Zähler zurück, und die ersten Zwei der Abschlusstabelle sind bei den Aufstiegsspielen dabei. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass der SVW im Kalenderjahr 2016 erst einen Gegentreffer in neun Spielen kassiert hat. Und beim 1:1 beim 1. FC Saarbrücken handelte es sich zudem um ein Eigentor von SVW-Verteidiger Jonas Strifler.