Ludwigshafen Benefizveranstaltung: 2500 Euro für Erdbebenopfer gesammelt

Opernsängerin Malaika Ledig-Schmid mit Heidrun Arnegger am Piano.
Opernsängerin Malaika Ledig-Schmid mit Heidrun Arnegger am Piano.

Melodien, die Mut machen und Kuchen für die Seele – mit einer ungewöhnlichen Mischung wurden bei einer Benefizveranstaltung im Kulturzentrum „Das Haus“ Spenden für die Erdbebenopfer in Gaziantep gesammelt. Rund 2500 Euro sind dabei zusammengekommen. „Wir hatten auf 100 Carepakete für jeweils 15 Euro gehofft“, verriet Initiatorin Eleonore Hefner.

Ein breites Bündnis hatte eingeladen. Der Verein Kultur Rhein-Neckar freute sich über die Kooperation mit dem Freundeskreis Gaziantep, dem Verein „Lu can help“ als gemeinsamem Projekt von Malteser Hilfsdienst und Heinrich-Pesch-Haus sowie dem Kulturzentrum selbst. Dabei hatte Eleonore Hefner das Programm zusammengestellt. „Das stand praktisch nach zehn Minuten.“ So groß sei die Bereitschaft der Kulturszene gewesen, dass leicht ein Programm bis in die frühen Morgenstunden möglich gewesen wäre. So begnügten sich die Organisatoren mit knapp zwei kurzweiligen Stunden, in denen die Musik die Hauptrolle spielte.

Los ging es mit den französischen Chansons von Opernsängerin Malaika Ledig-Schmid und Heidrun Arnegger am Piano, es folgten die tröstlichen Türkü-Lieder von Reyhan Salduz und Sanem Ergüzel (Baglama, Gesang). Peter Braun und Paul Reining boten Folk und leise Töne aus der Pfalz und Handan Akkaya-Kapan und Selahattin Cetin präsentierten Neuinterpretationen anatolischer Volkslieder. Hayat Erten verband die musikalischen Beiträge mit Erläuterungen zu Künstlerinnen und Künstlern.

Traumatisierte Kinder

„Wir haben bis jetzt insgesamt rund 150.000 Euro gesammelt“, erklärte der Vorsitzende des Freundeskreises Gaziantep, Hans-Uwe Daumann. „Rund 90.000 Euro davon sind bereits in Hilfsgüter geflossen. Wir haben Containertransporte organisiert und Wohncontainer angeschafft“, zählte er auf. Ibrahim Yetkin sei erst vor wenigen Tagen aus Gaziantep zurückgekehrt, wo er Menschen mit dem Nötigsten versorgt habe. Das seien oft kleine Hilfsleistungen, etwa Gaskocher für Familien, gewesen.

Yetkin berichtete außerdem von den Versorgungsproblemen vor Ort. „Strom, Gas und Wasser sind nicht durchgängig vorhanden.“ Für 20.000 Euro seien allein medizinische Hilfsgüter eingekauft und verteilt worden. Und die Hilfe soll nicht enden. „Wir bauen außerdem gerade ein langfristiges Projekt zur Unterstützung traumatisierter Kinder auf“, verriet Daumann. Ein Projekt, das auch von Kultur- Rhein-Neckar unterstützt wird.

„Langfristig Hilfe nötig“

Deshalb sei auch der Zeitpunkt des Benefizkonzertes, über zwei Monate nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei, keineswegs zufällig gewählt, so Hefner: „Uns ist bewusst, dass Hilfe dort langfristig nötig ist.“ Deshalb wolle man nach dem Abebben der ersten Hilfswelle ein weiteres Zeichen setzen. „Und es wird auch nicht die letzte Aktion in dieser Hinsicht gewesen sein“, versprach sie.

Außerdem sei Gaziantep zwar nicht, wie zunächst berichtet, das Epizentrum des Bebens und der zahlreichen Nachbeben, „aber dort sind mittlerweile sehr viele Flüchtlinge gelandet. Auch Flüchtlinge aus der syrischen Grenzregion.“ Es sei ihr schließlich ein Anliegen, dass auch die Menschen aus Syrien von den Spenden aus Ludwigshafen profitieren. Spenden, die am Samstag in einem überaus entspannten Rahmen und sehr schmackhaft zustande gekommen sind.

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