Ludwigshafen Befürchteter Ausverkauf bleibt aus

Der ASV Fußgönheim will den Abstiegskampf vermeiden. Co-Trainer Marcello Libori, Julien Jubin, Robby van Rahden, Kenny Schäfer,
Der ASV Fußgönheim will den Abstiegskampf vermeiden. Co-Trainer Marcello Libori, Julien Jubin, Robby van Rahden, Kenny Schäfer, Tim Lichtenhahn, Trainer Fisnik Myftari (oben von links), Berkant Sahin, Alen Brajkovic, Marvin Gebhard, George Yalman und Zafer Seckin (unten von links).

«FUSSGÖNHEIM.» Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim startet am kommenden Sonntag in seine sechste Saison in dieser Liga seit dem Wiederaufstieg. Es ist seine 13. Verbandsligarunde insgesamt. Dies macht der Klub mit einem neuen Trainer: Fisnik Myftari (31) ist der Nachfolger des erfolgreichen Jan Kamuf, der jetzt beim FC Speyer 09 im Nachwuchsbereich arbeitet.

Der Kosovo-Albaner Myftari ist seit vier Jahren beim ASV und hat sich einen hohen Stellenwert erarbeitet. Einerseits mit seiner umgänglichen Art, aber auch mit sportlicher Leistung. Zudem hat sich der Mittelfeldspieler in der Jugendarbeit der Fußgönheimer engagiert und trainierte die A-Junioren. Spielen möchte Myftari nicht mehr. „Natürlich juckt es noch ein bisschen. Aber die Jungs sind mir vom Fitnesszustand voraus und ich möchte keinem jungen Spieler den Platz wegnehmen“, sagt der neue Übungsleiter, der in seiner Laufbahn drei Kreuzbandrisse verkraften musste. Myftari, der zeitweise Profi war, stand bei den Regionalligisten SV Waldhof und SpVgg Neckarelz unter Vertrag, spielte in der Jugend bei 1860 München und später in der zweiten belgischen Liga bei KAS Eupen. Dort hat er unter dem Trainer gearbeitet, der ihn am meisten geprägt hat: den vor fünf Jahren verstorbenen Wolfgang Frank, der unter anderem mit dem damaligen Zweitligisten FSV Mainz 05 Erfolg hatte und dort die Viererkette hoffähig machte. „Wolfgang Frank hat für den Fußball gelebt, hatte eine tolle Einstellung, war immer gut vorbereitet und wusste alles über unsere Gegner“, berichtet Myftari. Das eine oder andere, vor allem taktische Elemente, will er auf den ASV Fußgönheim übertragen. Das Wichtigste für den Trainer und den Verein im Allgemeinen: Der nach dem Rückzug von Sponsor Klaus F. Meyer befürchtete Ausverkauf blieb aus. Die Mannschaft ist weitgehend zusammengeblieben, und die Abgänge dürften adäquat ersetzt worden sein. Von den neuen Spielern können sich vier Hoffnungen machen, in der Startformation zu stehen. Das ist insbesondere Torhüter Marvin Gebhard (21), ein Rückkehrer, der das Weite gesucht hatte, weil er damals am gesetzten Kevin Knödler nicht vorbeikam. Jetzt hat sich die Ausgangsposition verändert, denn Knödler hat die Laufbahn beendet und fungiert als Torwarttrainer. „Marvin ist talentiert und wird von der Arbeit mit Kevin profitieren“, ist Myftari von seiner neuen Nummer eins überzeugt. Dass der anerkannte und von allen geschätzte Knödler gehalten werden konnte, ist ein Glücksfall für den ASV. Als Verstärkung gilt der torgefährliche Außenstürmer Julien Jubin (25) vom Ludwigshafener SC. „Er ist fleißig, hat eine gute Einstellung und ist auch menschlich ein Gewinn“, lobt der Coach. Ebenfalls vom LSC kommt Linksverteidiger Mikail Terzi (20), der wegen seiner Schichtarbeit noch nicht im Rhythmus sei und noch etwas Zeit brauche. Und auch Berkant Sahin (23), der vom VfR Mannheim II kommt, hat eine Vergangenheit beim LSC. „Er ist in jedem Training und kann in der Defensive vielseitig eingesetzt werden“, hat Myftari erkannt. Zudem hat der ASV etliche Eigengewächse von den A-Junioren und der zweiten Garnitur zum Reinschnuppern in den erweiterten Kader genommen. Einige erlebten schon in der vergangenen Runde ihre Feuertaufe. „Wir wollen uns nicht verstecken, sondern mutig nach vorne spielen. Dazu benötigen wir einen erstklassigen Fitnesszustand“, betont der Trainer. Verdienste aus der Vergangenheit seien uninteressant, was zähle, seien allein Leistung und Wille. Die Mannschaft habe am Ende der vergangenen Runde, als es mit dem Ligaverbleib eng wurde, gezeigt, dass sie in der Verbandsliga bleiben wolle. Dieses Auftreten als Team sei der Maßstab für die neue Spielzeit. Außerdem legt Myftari Wert auf Disziplin und Pünktlichkeit. „Wer dagegen verstößt, muss keine Geldstrafe befürchten, aber er darf eine zusätzliche Laufeinheit absolvieren“, sagt der neue Coach und grinst. Er wird den neuen Spielführer und somit den Nachfolger von Knödler bestimmen. „Das mache ich vor dem ersten Spiel. Eine Überraschung ist aber auszuschließen“, sagt Myftari und spricht von drei Kandidaten.

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