Ludwigshafen Barrierefreie Haltestellen: Kritik am Ausbautempo

Soll barrierefrei umgebaut werden: Haltestelle am Oggersheimer Friedhof.
Soll barrierefrei umgebaut werden: Haltestelle am Oggersheimer Friedhof.

Bis Ende dieses Jahres sollen elf weitere Haltestellen in Ludwigshafen barrierefrei ausgebaut werden. Der Ausbau soll 1,5 Millionen Euro kosten – ursprünglich waren dafür 960.000 Euro vorgesehen. Doch nach der Ausschreibung lagen alle Angebote von Baufirmen über der ursprünglich kalkulierten Summe. Der Bauausschuss stimmte am Montag trotzdem einstimmig für den Ausbau der elf Haltstellen, die in Mundenheim (Knappenwegstraße), Oggersheim (Friedhof) und Edigheim (Ostringplatz, Friedhof, Wolfsgrube) liegen. Ende vergangenen Jahres waren von den 370 Bushaltestellen in der Stadt erst 120 barrierefrei. Die Stadtverwaltung führt dafür finanzielle und personelle Gründe an. Rund 250 Bushaltestellen müssen noch umgebaut werden. Dabei geht es um einen ebenerdigen Einstieg für die Fahrgäste sowie ein Leitsystem für Sehbehinderte in Form von Rillen am Boden. Die Stadtratsfraktionen kritisierten im Bauausschuss, dass es beim Ausbau immer wieder Verzögerungen gebe, was inflationsbedingt auch zu höheren Baupreisen führe. „Mein Appell an die Stadtverwaltung lautet: Baut schneller!“, sagte FDP-Fraktionschef Thomas Schell, der zudem anregte, dass die Stadt Firmen einen Bonus gewähren sollte, wenn sie Bauprojekte vor dem vereinbarten Termin abschließen. Auch der Beirat für Menschen mit Behinderungen hat das Ausbautempo als zu langsam kritisiert. Bei gleichbleibendem Aufwand würden noch über zwei Jahrzehnte vergehen, bis alle Haltestelle umgebaut sind. Vom eigentlich bis 1. Januar 2022 gesetzlich vorgeschriebenen vollständig barrierefreien Ausbau bleibt Ludwigshafen weit entfernt.

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