Ludwigshafen Ausreise von Thar: Jugendamt weist Vorwürfe zurück

Auch der 16-jährige Thar ist inzwischen in sein Heimatland Armenien zurückgekehrt.
Auch der 16-jährige Thar ist inzwischen in sein Heimatland Armenien zurückgekehrt.

Das Ludwigshafener Jugendamt weist die Vorwürfe des Vereins „Respekt: Menschen!“ im Zusammenhang mit der Ausreise des 16-jährigen Thar nach Armenien zurück.

Unter der Überschrift „Geld für Ausreise geboten?“ in der Ausgabe vom Freitag nahm der Verein „Respekt: Menschen!“ Stellung zu der Ausreise des 16-jährigen Thar zu seinen Eltern und Geschwistern nach Armenien. Die Familie war – wie mehrfach berichtet – im vergangenen April aus Ludwigshafen abgeschoben worden. Der älteste Sohn befand sich bis zu seiner Ausreise in der Obhut des Jugendamts. Der Verein wirft der Behörde vor, bei der Ausreise von Thar mit der Ausländerbehörde kooperiert zu haben.

Eine Sprecherin der Stadtverwaltung stellt dazu klar: „Jugendämtern kommt es entgegen der Aussage von ,Respekt Menschen!’ nicht zu, aufenthaltssichernde oder -beendende Maßnahmen in Deutschland durchzuführen. Der für Thar durch das Familiengericht bestellte Amtsvormund des Jugendamts übt seine Aufgabe kraft Gesetzes weisungsfrei aus.“

Keine Mittel für Ausreise zur Verfügung gestellt

Dieser Vormund habe grundsätzlich ausschließlich im Interesse seines Mündels zu agieren, betont die Rathaussprecherin. Dabei habe der Vormund selbstverständlich aber auch geltendes Recht zu beachten. Es sei zudem nicht Aufgabe der Jugendämter, finanzielle Mittel für eine freiwillige Ausreise zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der Berichterstattung könne allerdings durchaus der Eindruck entstanden sein, dass dies in diesem Fall geschehen ist. „Dem ist aber nicht so“, versichert die Sprecherin.

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