Ludwigshafen Auftragskiller und Pantoffelhelden

Hände hoch, Hosen runter: Bernhard Dropmann, Klaus Sokoli und Roland Ehemann in „De Pantoffel-Panther“ (von links).
Hände hoch, Hosen runter: Bernhard Dropmann, Klaus Sokoli und Roland Ehemann in »De Pantoffel-Panther« (von links).

Hausschuhhändler Hasso Schulze ist „De Pantoffel-Panther“ und bekommt ein Angebot, das er kaum ablehnen kann. Das Prinzregententheater im Ludwigshafener Hemshof spielt die 2016 uraufgeführte Boulevardkomödie von Lars Albaum und Dietmar Jacobs wie gewohnt in einer Mundartvariante.

Die beiden Autoren, die für ihre Mitarbeit an der TV-Comedyserie „Stromberg“ den Adolf-Grimme-Preis erhielten, haben „Der Pantoffel-Panther“ ursprünglich für den Schauspieler und Kabarettisten Jochen Busse geschrieben. Mit ihm in der Titelrolle erlebte das Stück seine Uraufführung im Bonner Contra-Kreis-Theater. In Ludwigshafen sehen wir Bernhard Dropmann an seiner Stelle, den rührigen Impresario des Prinzregententheaters, der neben der Hauptrolle auch die Regie übernahm. Hasso Schulze war einst Generalimporteur für italienische „Hausschlappe“ und ist mittlerweile pleite. Sein Unternehmen ging vor Jahren schon den Bach runter, und er hat sein ganzes Geld inklusive der Alterssicherung verloren. Seine Gattin Röschen (mit grauer Kurzhaarperücke: Annette Zimmermann) ist ahnungslos, denn aus Scham gibt Hasso ihr gegenüber vor, täglich zu arbeiten und viel Geld zu verdienen. Nächste Woche schon steht das Ende seiner Fron und der Eintritt ins „süße“ Rentnerleben ins Haus, denkt Röschen. „Noch ä Woch un donn hot des Gerödel e End un mir beginnen unser neies Lewe“, glaubt die lebensfrohe Ludwigshafenerin, die schon mal einen teuren Wohnungsumbau, eine ausgedehnte Kreuzfahrt auf der MS Europa und den Urlaub auf den Malediven plant. Sie weiß nicht, dass Hasso in Wirklichkeit längst als Huhn im albernen Ganzkörperkostüm Reklame für den örtlichen Hähnchen-Grill läuft, um wenigstens über die Runden zu kommen. Sein Geld reicht allenfalls noch für eine Kreuzfahrt auf der MS Kurpfalz ins nahe Reffenthal. In dieser prekären Situation steht auf einmal der „Skorpion“ im Wohnzimmer der Schulzes und bietet eine und schließlich gar zwei Millionen Euro dafür, dass der „Panther“ das „Mammut“ erlegt. Der „Skorpion“ ist Luigi vom italienischen Campagnolo-Clan (mit Irokesenschnitt: Klaus Sokoli), ein Mafioso, der gerne einen gefährlichen Konkurrenten, genannt „das Mammut“, ausschalten möchte. Er wendet sich vertrauensvoll an Hasso, weil er den Geschäftsmann aus der Pantoffelbranche mit dem Auftragskiller „der Panther“ verwechselt. Die Anzahlung, die Luigi mit sich führt, ist für Hasso Anreiz genug, auf das Angebot wenigstens zum Schein einzugehen. Schließlich wäre er mit dem Geld auf einen Schlag alle Sorgen los. Später, als er seine Zusage bitter bereut, kann er nicht mehr zurück. So nehmen die Missverständnisse und Verwechslungen in der Krimikomödie ihren Lauf, die Bernhard Dropmann temporeich und unterhaltsam mit etwas Lokalkolorit und viel pfälzischem Dialekt inszeniert. Roland Ehemann gibt köstlich den nervösen Nachbarn Rüdiger, Stefanie Röhheuser und Josh Juhn sorgen als Babsi vom Hähnchen-Grill und Raumausstatter Milan für den nötigen Anteil Liebe. Leider verstolpert und vernuschelt ausgerechnet Dropmann einige Pointen bei der Premiere. Termine Bis 7. Januar im Prinzregententheater in Ludwigshafen.

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