Mannheim Anekdoten und archaische Klänge rund um den Blues präsentiert Livekultur
„Portfolio Americano“ hat der Verein bereits im vergangenen Jahr entwickelt und im Rahmen von Enjoy Jazz zur Aufführung gebracht – mit enorm positiver Resonanz. Überlieferte Blues-Songs, musikalisch interpretiert von Jörg Teichert und Simon Seeleuther wechseln mit literarischen Beiträgen, Anekdoten, Zeitzeugenberichten zur Bluesmusik, Musikern und dem Leben der Schwarzen in den USA, die der Schauspieler und Sprecher Oliver Jaksch vortragen wird. Florian Huth trägt mit Sounds, Effekten und archaischen Klängen zur besonders intensiven Atmosphäre bei. Und zum Thema gibt es auch ein Gespräch mit den Akteuren.
Live aus der Zigarrenfabrik
Die neue Aufführung am Samstag, 9. Mai, 20 Uhr wird in der Alten Zigarrenfabrik in Mannheim-Sandhausen aufgezeichnet und als Livestream gesendet werden. Das Ganze findet statt im Rahmen von „Mannheim Connects Culture“ kurz: MC², eine Reihe, die der Verein Livekultur initiiert hat. „Das ist ein Format, das auch über die Zeit der Corona-Krise hinaus bestehen soll“, erklärt Nadja Peter, die Vorsitzende, die zusammen mit Christian Huber den Verein Livekultur gegründet hat. Ziel von MC² sei eine Streamingplattform zu werden, die kuratiert wird und Mannheimer Künstler aus allen möglichen Genres und Kunstformen präsentiert.
Gestartet ist die Reihe im April mit dem Sänger Thomas Jesatko vom Mannheimer Nationaltheater und wird 14-tägig fortgesetzt. Unterstützt wird das Format von United We Stream, eine internationale Streamingplattform, die mit regionalen Vereinen und Veranstaltern kooperiert und versucht, über Spendenmöglichkeiten Einnahmen für die Künstler und Clubs zu generieren. (mehr dazu bei mrn.unitedwestream.org) „Normalerweise machen wir Veranstaltungen, die man besuchen kann“, erklärt Nadja Peter. Dabei sollen verschiedene Kunstformate oder -medien zusammenkommen. So zum Beispiel Musik und Malerei, oder Musik und Literatur. Musikalisch gebe es dabei schon eine besondere Affinität zum Jazz.
Unterstützt von Unesco
Der Verein Livekultur wurde 2016 von Nadja Peter und Christian Huber und weiteren Privatleuten gegründet. Erste Veranstaltungen begannen 2018. Derzeit zählt der Verein gut 40 Mitglieder. Viel Arbeit wird ehrenamtlich geleistet, Unterstützung gibt es für die MC² Streamingkonzerte vom Kulturamt Mannheim und der Unesco City of Music. Livekultur entwickelt ein Netzwerk aus Kooperationspartnern. Dazu gehört zum Beispiel auch das Kulturtandem Heidelberg. Bei „Portfolio Americano“ unterstützt Enjoy Jazz mit Kontakten und Werbung, die vorherige Produktion war eine Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater.
MC² will mit den Streamingkonzerten das Publikum erreichen, das derzeit nicht zu den Künstlern und Musikern kommen kann. „Wichtig ist uns der Wert von Kultur auch im virtuellen Raum“, sagt die Vorsitzende. Das Publikum möge sich deshalb wie Publikum verhalten und einen finanziellen Beitrag leisten. „Schließlich müssen die Musiker ja ihre Miete weiterhin bezahlen“, betont Peters.