Ludwigshafen Alle Stühle sind besetzt

Hat seinen Gegner Malik Nurmatov (KSC, in Rot) fest im Griff: Sieger Mohammad Karim Faizi vom ASV.
Hat seinen Gegner Malik Nurmatov (KSC, in Rot) fest im Griff: Sieger Mohammad Karim Faizi vom ASV.

«Ludwigshafen.» Gleich zu Beginn dieses Ludwigshafener Stadtderbys im Ringen, Punkt 19.30 Uhr in der KSC-Halle, vorab ein gutes Zeichen. Alle Stühle, die die Helfer des Gastgebers aufgestellt hatten, waren besetzt. Über einhundert Fans waren in den Teichgartenweg gekommen und machten eine gute, durchweg auch faire Stimmung beiderseits der Matte. Geschätzt zwei Drittel gehörten zum KSC-Lager, etwa ein Drittel waren offensichtlich Fans des ASV Ludwigshafen. Immerhein: Sieben Kämpfe gab es zu sehen, und – im Gegensatz zum vorherigen Samstag, als zum Kerwekampf gegen den VfK 07 Schifferstadt II ohne Pause durchgerungen wurde – hatten die Zuschauer nach vier Duellen Gelegenheit, sich in Ruhe zu stärken oder mit alten Bekannten ein Fachgespräch zu führen. Schön für die Fans: Die beiden ewigen Kontrahenten, die auch einige Jahre lang gemeinsam mit den Oggersheimern als KSG Ludwigshafen auf die Matte gingen, begegneten sich auf Augenhöhe. Der knappe Endstand von 13:12 für den KSC sagt alles. Im ersten Kampf des Abends ging es jedoch ziemlich schnell. Der ASV-Freistilringer Mohammad Karim Faizi hatte in der 57-Kilogramm-Klasse seinen Gegner Malik Nurmatov im wahrsten Sinne des Wortes im Griff. Nach zwei Minuten und einer Sekunde war die Messe gelesen, technische Überlegenheit Faizi und vier Punkte für den ASV. Aber schon im klassischen Schwergewicht stand ein Schlüsselkampf an, dessen Ausgang im Vorfeld ungewiss erschien. Der knapp 130 kg wiegende Kasim Yildrim, der früher für den KSC auf die Matte ging und jetzt für den ASV ringt, unterlag mit 1:3 nach Punkten Marcin Cichon. Allerdings hatte sich Yildirim schon nach 2:06 Minuten das rechte Knie verdreht und war seitdem stark gehandicapt. Zum Glück für den KSC kehrte Enayat Ahmadi wieder in seine angestammte Gewichtsklasse zurück (61 kg, griechisch-römisch), in der er auch prompt einen spektakulären Schultersieg nach 1:16 Minuten gegen Kitikarn Schofield auf die Matte zauberte. Leider konnte der KSC im 96-kg-Freistilwettbewerb keinen Kämpfer aufbieten, so dass ASV-Ringer-Trainer Stephan Krall kampflos zu vier Punkten kam. 8:5 stand es also zur Pause für die Gäste aus dem Hemshof, noch war alles drin. Ein Schmankerl gab es im fünften Kampf, KSC-Trainer und „Altmeister“ Rene Zoschke, der mit seinen 43 Jahren immer noch sein bestes Kampfgewicht von 62,5 kg auf die Waage brachte, hatte noch einmal das rote Heimtrikot angezogen. Natürlich beherrscht der Ex-Bundesliga-Ringer noch alle Griffe, nach rund viereinhalb Minuten stand es gegen Farzad Sarwari 18:2 nach Punkten, technische Überlegenheit Zoschke. Der sechste Kampf lief ohne Wertung, da beide Ringer, Ioannis Tsormpatzoglou und Ayub Gantemirov, Übergewicht hatten. Aber zum Abschluss wurde es nochmal aufregend: Josip Tomic (KSC) gewann gegen Timo-Thomas Dechant sechs Sekunden vor Schluss mit technischer Überlegenheit, und am Ende schulterte Enver Gantemirov (ASV) den KSCler Tahrio Rahmatullah nach 1:24 Minute. Endstand: 13:12. Rückkampf am 17. November beim ASV.

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