Interview Alle Höhen und Tiefen erlebt: Polizeipräsident Georg Litz zieht zum Abschied Bilanz
Herr Litz, wie schwer fällt es Ihnen, nach fast fünf Jahrzehnten aus dem Dienst auszuscheiden?
Ich habe schon vor einem Jahr damit angefangen, mich mit dem Ruhestand auseinanderzusetzen und das im Urlaub schon mal „geübt“. Ich habe mich auch mit Annäherung an das Ende der Dienstzeit gefragt, was schiebe ich noch Neues an, was sollen andere machen? Natürlich bin ich bis zu meinem letzten Tag im August noch als Präsident dabei. Es ergibt aber keinen Sinn, bis zum letzten Tag Vollgas zu geben und dann am nächsten Tag daheim zu sitzen. Man kann das mit einem Piloten vergleichen, der nach einem langen Flug zur Landung ansetzt.
Sie sind 1976 gestartet.
Ich bin nach der Mittleren Reife mit 16 Jahren mit einem kleinen Koffer zur Bereitschaftspolizei nach Enkenbach-Alsenborn gefahren und habe dort meine Ausbildung absolviert.
Ist die Polizei für Sie auch zu einer Familie geworden?
Ja. Ich habe zwei Familien: meine eigentliche Familie und dann die Polizei. Die Kunst ist es, das ausgeglichen zu gestalten. Es darf nicht aus dem Ruder laufen. Meine Familie und ich haben das sehr gut hinbekommen. Im Dienst entstehen Freundschaften. Bei der Polizei sind wir eine „Gefahrengemeinschaft“, man muss sich in Gefahrenlagen auf die Kollegen verlassen können. Das verbindet natürlich sehr.
Ab August sind Sie raus aus dieser Gemeinschaft?
Ich war mein Leben lang gerne Polizist. Bei der Polizei hat es einen großen Generationenwechsel in den vergangenen Jahren gegeben. Ich habe eine riesige Zahl an Kollegen in den Ruhestand versetzt, von denen ich viele gut kenne. Die kann ich wieder treffen, wir haben ja jetzt Zeit. Darauf freue ich mich. Und es gibt diverse Stammtische von Pensionären. Mal sehen, was sich da noch ergibt.
Sie haben vier Jahre lang als Präsident das Polizeipräsidium Rheinpfalz geleitet – kam damit das Beste zum Schluss Ihrer Laufbahn?
Das Beste war immer das, was ich als letztes getan hatte – das gilt für jede meiner Stationen bei der Polizei. Es gab immer neue Tätigkeiten und Verantwortungen, die herausfordernd waren. So habe ich in Mainz den Einsatz für die bundesweite Veranstaltung zum „Tag der deutschen Einheit“ verantwortlich geplant und davor den Einsatz für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Kaiserslautern mitgeplant. Ich hatte nie vor, Polizeipräsident zu werden, aber es hat mir sehr viel Spaß gemacht – und so kam wieder das Beste, diesmal am Ende meiner Laufbahn.
Wer wird denn Ihr Nachfolger?
Das Auswahlverfahren läuft noch. Die Entscheidung liegt beim Innenministerium, das dafür noch etwas Zeit hat.
Bitte loggen Sie sich ein um den Artikel im Klartext zu sehen. aWs sau rrehI ieDstztein widr nnehI visoitp ni rnirgEennu ebisnae?lDb ist neei exmter cegriehwsi .ergaF Ihc euwmdlr&;u eenki edknuSe snsmei enl.owl Es bgti eivl tiss,oeviP na ads hci cihm :eirreenn Mri lu&m;ftlal red -EsnaWMzti ni atKsnisaurleer i.ne Ich habe hcua alm nieen naMn onv ienem cmhriruKt q&