Ludwigshafen Aktuell notiert: Torun-Prozess: Lebenslange Haftstrafen gefordert

Lebenslange Freiheitsstrafen für alle drei Angeklagten hat Staatsanwalt Kai Ankenbrand am Ende eines mehr als vierstündigen Plädoyers gestern im Mordprozess um den Tod des Ludwigshafener Geschäftsmannes Ismail Torun und eines weiteren Geschäftsmanns gefordert. Für alle drei Angeklagten beantragte der Staatsanwalt darüber hinaus die besondere Schwere der Schuld der Taten festzustellen, was eine automatische Haftprüfung nach 15 Jahren verhindert. Für den 49-jährigen mutmaßlichen Drahtzieher, den ehemaligen Betreiber einer Frankenthaler Wellnessanlage, forderte Ankenbrand darüber hinaus eine anschließende Sicherheitsverwahrung. Dies sagte der Staatsanwalt auf Nachfrage der RHEINPFALZ nach Beendigung des Prozesstags gestern Abend, denn die Öffentlichkeit wurde am Morgen vor Start der Plädoyers bis zur Urteilsverkündung ausgeschlossen. Dies erfolgte nach Auskunft von Gerichtssprecher Christian Bruns, weil bereits Teile des Verfahrens nichtöffentlich verhandelt wurden, diese somit in den Plädoyers wieder zur Sprache kommen könnten. Am Freitag will der Vorsitzende Richter Alexander Schräder alle restlichen Plädoyers hören, wobei sich auch Angehörige der Ermordeten zu Wort melden wollen. Ein genauer Termin für die Urteilsverkündung, steht noch nicht fest. Südwest Zu dem Straßenbahn-Unfall am vergangenen Freitagnachmittag in der Oggersheimer Raiffeisenstraße gibt es laut Polizei bislang noch keine neuen Erkenntnisse. Wie berichtet, war ein 40-jähriger Fahrradfahrer dort aus bisher ungeklärter Ursache gestürzt. Direkt nach dem Sturz wurde er von einer Straßenbahn erfasst und tödlich verletzt. Wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilt, gibt es eine Zeugin, die den Unfall gesehen hat und nun befragt werden soll. Unterdessen hat sich die Oggersheimer Ortsvorsteherin Barbara Baur (SPD) mit Kritik an der Verkehrssituation zu Wort gemeldet. Bereits vor über zehn Jahren habe sie gemeinsam mit dem Ortsbeirat und der Leitung der nahegelegenen Schillerschule einen Vor-Ort-Termin an der Unfallstelle gehabt und „die Sicherung dieses problematischen Schienenübergangs besprochen“, so Baur. Bis heute gebe es regelmäßig Anträge im Ortsbeirat, die auf die gefährliche Situation hinweisen. Doch geschehen sei bislang nichts, kritisiert die 72-Jährige. Sie wolle in den kommenden Tagen erneut das Straßenverkehrsamt in dieser Sache anschreiben. „Das ist ein Schulweg!“, betont die Ortsvorsteherin. Morgen beenden wir unsere Reihe „Redaktion vor Ort“ für 2018. Zum Ausklang machen wir von 10 bis 12 Uhr Station auf dem Rudolf-Hoffmann-Platz im Stadtteil West. Lokalredakteur Axel Nickel und Lesermarktbeauftragter Thomas Busse freuen sich auf viele Gespräche und Anregungen. Besuchen Sie uns und erzählen Sie uns bei einem Kaffee, was Ihnen am Stadtteil gefällt und welche Probleme es gibt.

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