Ludwigshafen Acht sensationelle Minuten

Ludwigshafen

. Nach einem eher kläglichen Auftritt in Halbzeit eins und einem frühen 0:1-Rückstand nach Wiederbeginn hat der SV Südwest Ludwigshafen gestern tolle Moral bewiesen, und das bei zahlreichen Zuschauern schon verloren geglaubte Abstiegsduell binnen acht Minuten gedreht. „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie das noch gepackt haben“, lobte Trainer Peter Kobel die imponierende Leistungssteigerung nach dem Wechsel. So viel Positives hatte er bei seiner in Auflösung befindlichen Truppe zuletzt nicht gerade feststellen können. Nervös und zerfahren, ohne auch nur ansatzweise erfolgreich den Spielfluss zu finden, begannen beide Kontrahenten. Die Abstiegsangst hat auch den SV Südwest fest im Griff. Torjäger Sencer Koc, der erst spät für Wirbel vor dem Blaubacher Tor sorgte, vergab in einer überlegen geführten ersten Viertelstunde die einzige Südwest-Torchance. Er schoss den Ball daneben (3.). Stattdessen Riesenmöglichkeiten für die Gäste, die nach zwanzig Minuten „auftauten“ und in der Folge die größten Chancen der schwachen ersten Hälfte, zum Glück für Südwest, kläglich vergaben. David Groß (22.) und Andre Forsch (39.) hätten frei vor Torwart Hamdi Koc schon die Führung für Blaubach erzielen können, ja müssen. Kurz nach der Pause dann allerdings doch der 0:1-Rückstand, als die schlafmützige Südwest-Abwehr den quirligen Andreas Cappel zu einer feinen Einzelleistung einlud. „Toll, dass wir da nicht eingebrochen sind und uns zusammengerissen haben“, freute den einsatzfreudigen und im Zweikampfverhalten „bissigen“ Fabian Sombetzki die rasche Wende seines Teams. „Das hat uns gezeigt, dass wir mit viel Einsatz und Kampfgeist den Erfolg erzwingen können. So müssen wir auch in die restlichen zwei Spiele gehen“, gab Sombetzki die Richtung für den Endspurt vor. Fabian Sombetzki war gestern mit Abstand der beste Akteur in einer Südwest-Abwehr, die Trainer Kobel mit Sombetzki, Neziraj und Usta wieder als Dreierkette spielen ließ. Beim 1:1-Ausgleich blieb Sencer Koc’ Schuss erst in der Blaubacher Mauer hängen, doch er schaltete gedanklich am Schnellsten und jagte den Abpraller in den Winkel (59.). Gegen konsternierte Blaubacher stocherte Sombetzki zwei Minuten später den Ball zum 2:1 über die Linie. Für den absoluten Glanzpunkt sorgte dann Shenasi Ademi, als er per „Tor des Monats“ ebenfalls in den Winkel traf. „Da gab es nichts zu halten“, kommentierte Gäste-Torwart Lehmann die beiden umjubelten Sonntagsschüsse. Ademi, der mit Trainer Peter Kobel und Jörg Grubert eine insgesamt über 100 Jahre alte Mittelfeldachse bildete, lieferte eine Klassepartie ab. Er ist spritzig und beweglich wie in jungen Jahren. „Solche Tore dürfen wir auch als Abstiegskandidat mal schießen“, frotzelte Torjäger Sencer Koc, der nach seinem Treffer wie erleichtert wirkte. Auch seine Stürmerkollegen Ali Aslan und Dejan Ljusic steigerten sie in seinem Sog. Im Übereifer wirkten sie beim Abschluss jedoch unkonzentriert. „Jetzt legen wir in Rieschweiler und dann daheim gegen Offenbach nach und punkten“, verspricht Koc, der die interne Torschützenliste mit 15 Treffer anführt.

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