Ludwigshafen Abstieg statt Aufstieg

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Maxdorf/Frankenthal. In der Saison 2015/16 wären die Basketballer der SG TSG Maxdorf/LSV Frankenthal noch beinahe in die Oberliga aufgestiegen. Nun, eine Spielzeit später, folgte der Abstieg aus der Landesliga in die Bezirksliga.

In den vergangenen Jahren war es für die Spielgemeinschaft Frankenthal/Maxdorf eigentlich nur bergauf gegangen. Trainer Andreas Merk formte aus einer Mannschaft, die im Training gerne Basketball spielte, eine Mannschaft, die im Training gerne schuftete, um in den Begegnungen nicht nur gerne, sondern auch erfolgreich Basketball zu spielen. Die Folge waren 2015 der Gewinn des Pfalzpokals und der Aufstieg aus der Bezirksliga in die Landesliga. Und dort gelang in der vergangenen Saison beinahe der Durchmarsch in die Oberliga. Am Ende fehlten nur zwei Zähler. Wäre alles nur ein bisschen anders verlaufen, könnte die SG nun vielleicht ihre erste Oberliga-Saison erfolgreich absolviert haben, positiv in die Zukunft schauen und sich jetzt daran machen, sich in der höchsten rheinland-pfälzischen Spielklasse zu etablieren. Doch es passierte das, was im Sport immer mal wieder passiert: Dass eine Entwicklung plötzlich völlig in die andere Richtung verläuft. Nach dem verpassten Aufstieg verließ nicht nur Erfolgstrainer Merk den Verein zum Oberligisten SG Bad Dürkheim/Speyer II. Mit ihm ging auch quasi die komplette Stammformation. Speyer/Maxdorf stand plötzlich nicht nur ohne Trainer da, sondern auch ohne fast alle Leistungsträger der vergangenen Spielzeiten. Haluk Yumurtaci, der Coach der Damen der TSG Maxdorf, übernahm nach langer Trainersuche die Mannschaft. Eine Mannschaft, die quasi ihr Gesicht verloren hatte. Yumurtaci musste neue Hierarchien schaffen, aus Ergänzungsspielern Stammspieler machen. Dass das ein schier aussichtsloses Unterfangen werden würde, war von Beginn an klar. So war von einem Meisterschaftsanwärter über den Sommer ein Abstiegsanwärter geworden. Nun, ein halbes Jahr später, kann man sagen, dass Yumurtaci die Aufgabe gemeistert hat. Er hat ein Team geformt, das Spiele gewinnen, richtig guten Basketball spielen kann. Das gelingt der SG allerdings erst, seitdem im letzten Saisondrittel mit Alexander Nap, Christoper Liese und Tim Butty drei Spieler zur SG (zurück)kamen – die meisten übrigens auf Vermittlung von Ex-Trainer Merk, der es sich auch nicht nehmen ließ, das Team in einer Partie zu betreuen, als Yumurtaci gleichzeitig mit den Damen aktiv war. „Wir haben zu Beginn der Saison viele Spiele knapp verloren“, sagt Yumurtaci: „Aber man muss auch sagen, dass wir ohne die Leistungsträger aus den Vorjahren mit vielen Aufgaben doch überfordert waren.“ Mit den drei Neuzugängen war die SG Maxdorf/Frankenthal wieder konkurrenzfähig, hatte wieder richtige Anführer in ihrem Team, gewann so drei der letzten vier Saisonspiele – eigentlich die Bilanz eines Teams aus dem vorderen Tabellenmittelfeld. Da von den ersten zwölf Begegnungen allerdings nur zwei gewonnen und gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf fast überhaupt keine Punkte geholt wurden, beendete die SG die Saison schließlich auf dem letzten Platz – punktgleich mit dem Vorletzten Goethe Mainz. „Die Aufholjagd kam zu spät“, sagt Yumurtaci: „Wir waren die Saison über nicht konstant genug. Daher ist es auch verdient, dass wir absteigen.“ Wie es bei der Spielgemeinschaft nun weitergeht, wird man sehen. Yumurtaci steht für die kommende Saison als Übungsleiter nicht mehr zur Verfügung. Er hatte von Beginn an klar gemacht, dass er die Doppelbelastung nur für eine Runde auf sich nimmt. Wer von den Spielern bleibt, wer geht, wird man sehen. Das hängt sicherlich auch davon ab, wer als Trainer auf Yumurtaci folgt. Dass diese Suche wohl nicht ganz einfach wird, hat der vergangene Sommer gezeigt. „Vielleicht hat der Abstieg auch seine guten Seiten, weil nun ein Neuanfang mit jungen Spielern möglich ist“, sagt Yumurtaci.

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