Ludwigshafen 70 Jahre Kirche St. Sebastian: Open-Air-Gottesdienst am 18. August
St. Sebastian ist gewissermaßen eine „Wendekirche“: Denn das Gotteshaus wurde beim Wiederaufbau um 180 Grad gedreht, wie das katholische Dekanat in einer Pressemitteilung erklärt. Um dem Verkehrslärm zu entgehen, verlegte man den Chorbereich in den Westen. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Kirche geostet, das heißt, der Chorraum zeigte zur Saarlandstraße hin, der Kirchturm schloss sich im Eingangsbereich der Kirche direkt an das Gotteshaus an. Bei einem Bombenangriff im August 1943 brannte der Turm aus.
Beim Wiederaufbau erhielt die Kirche einen frei stehenden, 42 Meter hohen Glockenturm, in dem mit drei Tonnen Gewicht die größte Kirchenglocke der Stadt läutet. Der Kreuzweg der Kirche ist in großflächigen Fenstern mit Bleiverglasung zu finden. Er erinnert an das frühere Kriegsgefangenenlager in Rheingönheim.
600 Sitzplätze
„Piccolo Vaticano“ oder der „Vatikan von Ludwigshafen“, so bezeichnete der Volksmund früher die Kirche in Mundenheim. Hatte der Stadtteil früher doch eine sehr große katholische Gemeinde. So ist es auch kein Wunder, dass die 1952 bis 1954 erbaute Kirche St. Sebastian mit rund 600 Sitzplätzen zu den größten Kirchen der Stadt gehört. Geweiht wurde sie am 29. August 1954 vom Speyerer Bischof Isidor Emmanuel.
Das Gotteshaus ist der erste Kirchenbau in Süddeutschland, der in ausgemauerter Stahlbeton-Skelettbauweise erstellt wurde. Sie hat einen T-förmigen Grundriss, an der Front zieht eine Fensterrose mit fünf Metern Durchmesser die Blicke auf sich. Besonders auffallend sind die 24 Lichtbänder in den Ecken der drei Stirnseiten mit insgesamt fast 1000 kleinen Rundfenstern, die viel Licht in die Kirche bringen.