Ludwigshafen Über 150 neue Wohnungen in Süd

17 Monate nach dem Spatenstich schwebte gestern die Richtkrone auf den Rohbau.
17 Monate nach dem Spatenstich schwebte gestern die Richtkrone auf den Rohbau.

Seit gestern weht die Richtkrone über der Christian-Weiß-Siedlung in Süd: 17 Monate nach dem ersten Spatenstich im Mai 2016 ist die Neubebauung des Geländes zwischen Saarland-, Sebastian-Bach- und Kurfürstenstraße im Rohbau fertiggestellt. Im dritten Quartal 2018 werden die ersten Mieter in die insgesamt 153 Wohnungen einziehen.

„Nach manchem Hieb und Schlag, nach manch hartem Arbeitstag war unser Werk vollbracht.“ – Mit den traditionell in Reimform vorgetragenen Worten des Zimmermanns feierten die beiden Bauherren der neuen Siedlung, die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG und die „Inwoca“, eine Tochter der Familienheim Karlsruhe, gestern zusammen mit den Bauarbeitern, viel Politprominenz und den Anwohnern das Richtfest der neuen Siedlung. Auf dem Tortenstück-förmigen Areal der 2008 abgerissenen Christian-Weiß-Siedlung in Süd sind seit dem Spatenstich am 20. Mai 2016 insgesamt vier von fünf Bauteilen errichtet worden. Die GAG hat die Bauteile 2 und 5 mit insgesamt 85 Wohnungen errichtet. Im Bauteil 2, der mit einem leichten Halbkreis die ursprüngliche Form der Christian-Weiß-Siedlung aufgreift, befinden sich Wohnungen für eine Seniorenwohngemeinschaft. Die Bauteile 3 und 4 mit 68 Wohnungen wurden von der „Inwoca“ gebaut. Bauteil 1 schließlich umfasst die Gestaltung des städtischen Geländes an der Spitze des „Tortenstücks“. Der dort entstehende Platz wird den Namen von Markus-Sternlieb tragen, dem Baumeister der ersten Christian-Weiß-Siedlung. Auch das Denkmal für Namensgeber Christian Weiß, von 1920 bis 1930 Oberbürgermeister der Stadt, soll restauriert werden und dort wieder seinen Platz finden. Der Kubus war ursprünglich auch der architektonische Bezugspunkt für die in Halbkreisen aufgebaute Siedlung. „Im Bauteil 2 sind bereits 93 Prozent der Wohnungen vermietet, im Bauteil 5 entlang der Kurfürstenstraße bereits über 82 Prozent“, berichtete GAG-Chef Ernst Merkel. „Eine tolle Vermietungsquote ein Jahr vor dem Erstbezug“, freute er sich. „Wir haben bei den Wohnungen großen Wert auf barrierevermindernde Maßnahmen gelegt“, erläuterte Merkel. Schließlich sei die neue Siedlung als Mehrgenerationenquartier konzipiert. So wird es im begrünten Innenhof einen Quartiersplatz mit Spielgeräten für Kinder, aber auch einem Seniorenparcours geben. Die Mietpreise liegen im mittleren Preissegment: Die Miete für die fünf Seniorenwohnungen, von denen ebenfalls bereits drei reserviert sind, beläuft sich auf 7,80 Euro pro Quadratmeter, die übrigen Wohnungsmieten liegen bei 8,20 Euro oder 9,50 Euro. In der Siedlung wird es nur Mietwohnungen geben, die zwischen 54 und 130 Quadratmeter groß sind und alle einen Balkon oder eine Terrasse haben. Eine Tiefgarage mit 177 Plätzen, verbindet alle Bauteile auf dem knapp 9500 Quadratmeter großen Areal der Siedlung. Je 40 Prozent der Wohnungen sind Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen, 20 Prozent Vier-Zimmer-Wohnungen. Die Baukosten beziffert GAG-Chef Merkel mit 23 Millionen Euro. Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) bezeichnete die neue Siedlung mit Blick auf die gute Anbindung als „Quartier der kurzen Wege“ und „Aufwertung der Umgebung“. Die Siedlung habe große Bedeutung für die Stadtentwicklung. Für Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) ist das neue Quartier einfach „ein wunderschönes Geschenk und eine große Bereicherung“, doch bleibt für ihn ein Wermutstropfen: Es kommt keine Kita ins Quartier.

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