Rheinpfalz Zusammen wachsen auf Turley

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Mannheim. So langsam aber sicher nehmen die Vorstellungen, wie das Turley-Gelände in Zukunft aussehen wird, sichtbare Formen an. Noch immer rollen zwar die Bagger, dominieren Bauzäune, Kräne und unfertige Gebäude das Bild auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände mitten in Mannheim. Doch zwei weitere Richtfeste und eine Grundsteinlegung zeigen, dass es voran geht. Neben dem Bauprojekt „Homerun“ stießen gerade die Bauherren der Johannes-Diakonie Mosbach auf ihren Rohbau an.

Die Diakonie errichtet auf einem Grundstück im Nordosten des Areals ein stationäres Wohnangebot für bis zu 24 Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Ein Bauprojekt, das vielen Betroffenen Erleichterung bringen soll. Kommen bislang doch etliche Menschen aus Mannheim nur in weit entfernten Einrichtungen der Behindertenhilfe unter, etwa in Mosbach. Mit dem Gebäude auf dem Turley-Gelände werde ihnen eine Rückkehr nach Mannheim ermöglicht, so Hermann Genz, Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales der Stadt. Mit dem neuen Haus entstehe bereits das zweite stationäre Wohnheim der Johannes-Diakonie „mitten in einer Wohnanlage mit guter Nachbarschaft“, freute sich Genz. Bereits im Herbst solle ein weiteres stationäres Wohnangebot im Stadtteil Käfertal bezogen werden. Der Pädagogische Vorstand der Johannes-Diakonie, Jörg Huber, unterstrich den inklusiven Ansatz des Hauses, das neben Räumen für Angebote der Offenen Hilfen auch drei Wohnungen für den allgemeinen Wohnungsmarkt vorsehe. „Damit wollen wir inklusives Wohnen unterstützen“, sagte Huber. Im nahe gelegenen, ehemaligen Casino seien zudem tagesstrukturierende Angebote für Menschen mit Behinderung geplant. Das Gebäude der Johannes-Diakonie wird dreigeschossig. Baubeginn war im letzten Sommer, bis Mitte 2017 soll es bezogen sein. Keinen Steinwurf davon entfernt, gab es am Donnerstag gleich zwei Feierlichkeiten. Unter dem Namen „Homerun“ entsteht auf Turley ein modernes Wohnquartier mit rund 200 Wohneinheiten unterschiedlicher Größen. Für den ersten von vier Bauabschnitten stand nun das Richtfest an. Zeitgleich erfolgte die symbolische Grundsteinlegung für den zweiten Bauabschnitt des Wohnquartiers, das das Turley-Gelände dank seiner Größe deutlich mitprägen wird. Momentan seien etwa 70 Bauarbeiter im Einsatz. „In Spitzenzeiten sind es 200“, sagte Thomas Esslinger, einer der Geschäftsführer der Deutschen Wohnwerte GmbH & Co. KG aus Heidelberg, die mit der Herberger Projektentwicklung & Immobilien GmbH als Bauherren fungiert. Mannheims Konversionsbeauftragter Konrad Hummel lobte bei den Feierlichkeiten die vielfältigen Wohnformen, die in Zukunft auf dem Turley-Areal zusammentreffen werden. „So stellt man sich urbanes Leben vor“, sagte er. So würden künftig junge und alte sowie gesunde und beeinträchtigte Menschen aufeinandertreffen, und „normale“ und alternative Wohnformen wie etwa das Projekt „13ha Freiheit“ nebeneinander existieren. (ill)

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