Ludwigshafen Wie der SC Freiburg

«SCHIFFERSTADT.»Der FSV Schifferstadt ist so etwas wie der SC Freiburg der Fußball-Bezirksliga: Kleiner Etat, großer Zusammenhalt, Begeisterung, Teamgeist. Dazu ein Trainer, der alles im Griff hat und unantastbar ist. Das verbindet Christian Streich mit Christoph Mehrl.

Beim FSV hat man sehr wohl registriert, dass der Weg, den man bei den Schifferstadtern eingeschlagen hat, anderen Vereinen als Vorbild taugt, wie es kürzlich Jürgen Hummel, der Vorsitzende des Verbandsligisten ASV Fußgönheim, öffentlich kundtat. Das heißt aber nicht, dass es beim FSV keine heiklen Momente gibt, bei denen der Coach gefordert ist. Etwa bei der Besetzung der Torwartposition beim Spiel in Altleiningen am vergangenen Sonntag. Da nahm der Trainer Mario Fohs (22) aus dem Kasten, obwohl der zuvor in Worms super gehalten hatte, und ersetzte ihn durch Routinier Joachim Bohrer (37). „Mario konnte in der Woche aus beruflichen Gründen nicht trainieren. Und wer bei uns nicht trainiert, kann nicht spielen, wenn der Konkurrent im Training ist“, erklärt Mehrl. Es sei eine schwere Entscheidung gewesen, aber er habe so handeln müssen, um glaubwürdig zu sein. Die Rechnung ging auf, auch Bohrer habe eine überzeugende Partie geboten. Mit zwei Auswärtssiegen bei Teams, die in der Tabelle besser stehen, ist der FSV hervorragenden in den zweiten Saisonteil gestartet. „Beim 3:0 in Altleiningen haben wir leidenschaftlich verteidigt, waren zweikampfstark und bei unseren Konterangriffen eiskalt“, blendet der Trainer zurück. Man müsse den Sieg aber realistisch einschätzen. „Wir hatten Glück und wissen, dass wir solche Spiele nicht immer gewinnen werden“, betont Mehrl. Dennoch ist ein Sieg bei den heimstarken Altleiningern, die zuvor sieben von acht Partien auf eigenem Gelände gewonnen haben, ein Ausrufezeichen. Der FSV hat sich im Abstiegskampf etwas Luft verschafft und kann mit einem Heimerfolg gegen den gleichfalls gefährdeten VfR Grünstadt (Sonntag, 15 Uhr) den nächsten Schritt ans rettende Ufer machen. „Unsere Ausgangsposition ist gut, denn von den restlichen zwölf Spielen können wir neun zu Hause austragen“, ist der Coach zuversichtlich. Mehrls Optimismus liegt am 3:0-Sieg sowie daran, dass die Verletzung von Burak Tuna nicht so gravierend wie zunächst befürchtet ist. Die Bänderdehnung im Knie ist bald auskuriert.

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