Rheinpfalz Wichtiger Spieler auf Wohnungsmarkt

Im Stadtteil Schönau saniert die GBG 1700 Wohnungen.
Im Stadtteil Schönau saniert die GBG 1700 Wohnungen.

«Mannheim.» Die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG übernimmt eine immer wichtigere Funktion für die Stadtentwicklung. Noch immer ist das Vermieten und Sanieren von 19.000 Wohnungen das Hauptbetätigungsfeld der städtischen Tochterunternehmens. 2017 sind dessen Angaben zufolge 65 Millionen Euro in die eigenen Wohnungen investiert worden – Rekord.

Wichtige Aufgaben übernehmen inzwischen GBG-Tochtergesellschaften, etwa für die Sanierung der Schulen oder die Entwicklung der Konversionsgelände. In ihrer Jahresbilanz für 2017 weist die Gruppe einen Gewinn von 9,1 Millionen Euro aus. Bei ihrer klassischen Aufgabe, der Versorgung der Mannheimer Bevölkerung mit preiswertem Wohnraum, habe die GBG eine neue Rekordmarke erreicht. 65 Millionen Euro seien in Modernisierung und Sanierung des eigenen Bestands investiert worden, informiert GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings. Zeitgemäße Wohnqualität, Energieeffizienz und Barrierefreiheit seien weiterhin die Ziele. Auch in den kommenden Jahren werde das Sanierungsprogramm weitergehen, versichert Frings und macht auf das Beispiel Schönau aufmerksam. Hier hat die auf zwölf Jahre angelegte Sanierung von 1700 GBG-Wohnungen begonnen. Fördergelder machen es dabei möglich, die Sanierungskosten nicht voll auf die Mieter umzulegen. „Unsere Durchschnittsmiete bei der GBG beträgt aktuell 6,19 Euro, 93 Prozent unserer Wohnungen liegen unterhalb der Durchschnittsmiete des Mietspiegels von 7,05 Euro pro Quadratmeter“, sagt Frings. Angesichts des Bedarfs nehme die GBG wieder verstärkt den Wohnungs-Neubau in den Fokus. „Unser Neubauprogramm umfasst derzeit 1000 Wohnungen“, betont der Geschäftsführer. So laufen Neubau-Aktivitäten in verschiedenen Stadtteilen. Im Main-Kinzig-Quartier der Neckarstadt entstehen 90 Mietwohnungen, 34 weitere in Friedrichsfeld. Auf dem Konversionsgelände „Franklin“ hat der Bau von 130 Wohnungen begonnen. Insgesamt plant die GBG hier 600 neue Wohnungen. „Wir wollen unterschiedliche Wohnungsangebote in Größe und Preis machen und die Nachfrage in verschiedenen Marktsegmenten abdecken“, erklärt der Geschäftsführer. Mithilfe der Wohnbauförderung sollen 200 Wohnungen preisgünstig vermietet werden. Im Auftrag der Stadt hat die GBG weitere Bauaufgaben übernommen. Erfolgreich abgeschlossen wurde inzwischen der Umbau eines Bunkers im Westen der Neckarstadt. Das dortige Stadtarchiv nennt sich nun „Marchivum“. Verantwortlich ist die GBG auch für die Planung des Technischen Rathauses, dessen Bau gerade begonnen hat. Das GBG-Tochterunternehmen Bau- und Betriebsservice (BBS) kümmert sich seit dem Jahr 2014 um Instandhaltung und Betrieb sämtlicher Schul-Liegenschaften mit 214 Gebäuden. „2017 wurden drei Schulen saniert und 25 Millionen Euro investiert“, berichtet Frings, der hier weitere Steigerungen ankündigt. In der Vermarktung der einst vom amerikanischen Militär genutzten Flächen habe die MWSP im Jahr 2017 Grundstücke für 66 Millionen Euro verkauft, nennt der GBG-Chef Erfolge einer weiteren Unternehmenstochter. Der Ankauf des Spinelli-Geländes, wo 2023 die Bundesgartenschau stattfinden soll, werde noch in diesem Jahr erfolgen, versichert er. Eine neue Aufgabe habe die Stadt der MWSP mit dem Thema Quartiersentwicklung für die Stadtteile Neckarstadt-West und Jungbusch zugewiesen, sagt der Geschäftsführer. Mit Ankäufen bestimmter Immobilien soll die MWSP die Stadtteilentwicklung beeinflussen. Beispiele für diesen Kurs sind ein Haus in der Alp-hornstraße und das Sparkassengebäude in der Mittelstraße.

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