Rhein-Pfalz Kreis Wenn sie „eh da“ sind

Was passiert mit Arealen in Altrip, die „eh da“ sind? Ein mehrstufiges Konzept eines Landes-Instistuts soll Möglichkeiten zeigen
Was passiert mit Arealen in Altrip, die »eh da« sind? Ein mehrstufiges Konzept eines Landes-Instistuts soll Möglichkeiten zeigen.

«Altrip.» Ungenutzte Flächen ermitteln und überlegen, wie diese ökologisch sinnvoll genutzt werden können – das möchten die Altriper Grünen. Die nötige Hilfe soll sich die Kommune bei einer eigens vom Land gegründeten Gesellschaft holen, die sich auf solche Vorhaben spezialisiert hat. Bei den meisten Mitgliedern des Ortsgemeinderats kam diese Idee gut an.

Der Grünen-Fraktion geht es dabei um unbebaute Areale, die weder landwirtschaftlich noch naturschutzfachlich verwendet werden, schreiben sie in ihrem Antrag. Daher sollten alle dieser Flächen erfasst und jeweils Vorschläge erarbeitet werden, wie sich die biologische Vielfalt dort gestalten lasse. Das biete sich auch an, da die Gemeinde im November Mitglied des Vereins „Kommunen für biologische Vielfalt“ wurde. Die erforderliche Expertise besitze die RLP Agroscience GmbH. Dieses gemeinnützige Institut gehöre dem Land und habe bereits für andere Gemeinden wie Haßloch und Neustadt Konzepte für die sogenannten Eh-da-Flächen entwickelt. Was der Name bedeutet? „Sprechen Sie das mal pfälzisch aus, dann wird’s klar“, gibt Ortsbürgermeister Jürgen Jacob im Gespräch mit der RHEINPFALZ den entscheidenden Hinweis. In Ordnung: Eh do – ohnehin vorhanden. Die RLP Agroscience soll nun mehrere Arbeitspakete umsetzen. Das erste Paket betrifft die Vorbereitung, also die nötigen Daten beschaffen und aufbereiten, beim Auftreiben von Fördermitteln helfen, die Erkenntnisse und Ergebnisse in Altrip präsentieren. Das zweite Paket umfasst das Analysieren der Geodaten, um die möglichen Eh-da-Flächen festzustellen. Das dritte Paket sieht eine Vor-Ort-Begehung vor, bei der die Struktur dieser Flächen ermittelt und Schutzziele formuliert werden sollen. Im vierten Paket soll jeweils ein dem jeweiligen Standort entsprechender Maßnahmenkatalog erstellt werden. Im fünften und letzten Paket sollen sämtliche Daten digital aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das wird voraussichtlich 4000 Euro kosten und soll von Februar bis Mai über die Bühne gehen. Der Rat war damit bei drei Gegenstimmen einverstanden. Markus Hofacker (SPD) merkte noch an, das Land selbst besitze am Rheindamm eine Streuobstwiese. Dort tue sich aber seit sechs Jahren nichts, obwohl „das Land uns immer Druck macht, wenn wir für einen Bebauungsplan Ausgleichsfläche bereitstellen müssen“.

x