Ludwigshafen Von Zeitreisen und Ufo-Abenteuern

Mit der Geschichte um Ben und das Opossum Otto traf Autor Fabian Lenk bei den Kindern ins Schwarze.
Mit der Geschichte um Ben und das Opossum Otto traf Autor Fabian Lenk bei den Kindern ins Schwarze.

«Limburgerhof.» Wie schnell kann man eine Horde Drittklässler für eine Geschichte begeistern, die sie noch nicht kennen? Ungefähr eine Minute, wenn man der bekannte Kinderbuchautor Fabian Lenk ist. Vergangenen Donnerstag stellte er in der Bibliothek Limburgerhof die neuesten Bände seiner Kinderbuch-Serien „Die Wupis: Feuer hinterm Steuer“ und „Die Zeitdetektive: Der Fluch des Pharao“ vor.

Auf seiner Lesereise durch Süddeutschland machte der 54-jährige Niedersachse in Limburgerhof Station. Ermöglicht wurde der prominente Besuch für die 47 Dritt- und Viertklässler vom Freundeskreis der Bücherei. Dabei verstand es Fabian Lenk außerordentlich gut, seine Charaktere mit verschiedenen Stimmen lebendig werden zu lassen. Für die Viertklässler der Domholz-Grundschule hatte er sein Buch „Die Zeitdetektive: Der Fluch des Pharao“ ausgesucht. Darin treffen die Zeitdetektive auf den englischen Archäologen Howard Carter, der im Jahr 1922 das Grab des sagenumwobenen Pharaos Tutanchamun entdeckte. „Das ist wirklich ein sehr anspruchsvoller Stoff“, sagte Fabian Lenk am Rande der Lesung. Doch er war beeindruckt, wie hoch das Niveau der Viertklässler ist, die ihm problemlos folgen konnten. „Sie haben extrem viele, gute Fragen gestellt“, lobte er. Die zweite Runde mit dem Buch „Die Wupis: Feuer hinterm Steuer“ für die Drittklässler der Carl-Bosch-Grundschule war weniger ernst. „Das ist ja nur Quatsch, aber das muss auch mal sein“, meinte der Autor. In der Geschichte geht es um den nicht sonderlich beliebten Jungen Ben und seinen besten Freund, das schielende Opossum Otto, das in Wahrheit ein Außerirdischer vom Planeten Wups ist. Dorthin nehmen die Wupis ihren Freund mit. Ben hat die Auszeit auch bitter nötig, denn wieder einmal hat er eine Fünf mit nach Hause gebracht. Dafür gab’s Ärger von seinen ehrgeizigen Eltern und Spott von seiner entsetzlich perfekten großen Schwester. Zu gern steigt er also zu Commander „Was geht ab Mann“ ins Raumschiff. Schon die Reise ist ein Abenteuer, weil Opossum Otto mit seiner neuesten Erfindung beinahe das Raumschiff abstürzen lässt. Der Ärger geht auf Wups weiter: Als ein goldenes Herz, das den Wupis Energie liefert, gestohlen wird, wird Ben verdächtigt – und verhaftet. An dieser Stelle klappte Fabian Lenk sein Buch zu. „Man hört bei einer Lesung immer an der spannendsten Stelle auf“, sagte er, schließlich sollen die Kinder Lust bekommen, das Buch zu lesen. Elias aus der 3a möchte das Buch nun auf jeden Fall lesen. „Mir hat es sehr gut gefallen, weil es sehr spannend und teilweise lustig war“, sagte der Achtjährigen. Außerdem habe der Autor das Buch so gut vorgelesen. Bei der anschließenden Fragerunde wollte deshalb auch ein Schüler von Fabian Lenk wissen, wie lange er geübt habe, um die Stimmen so gut hinzubekommen. Der gab zu, dass er tatsächlich vor dem Spiegel trainiert. Auch dass Bens Oma Dolores viel mit dem Autor gemeinsam habe, erfuhren die Kinder. Denn ebenso wie die rüstige alte Dame hört er Heavy Metal und fährt einen Sportwagen. Er verriet auch, dass er auf seinem Computer lange Listen mit Namen aus aller Welt habe, um immer neue Figuren erschaffen zu können. Und dass er zwar so ein Kinderbuch wie die „Die Wupis“ in gerade einmal sechs Tagen schreibe, für die Vorbereitung aber rund ein halbes Jahr benötige. Die Kinder wollten gar nicht mehr aufhören, den Gast zu löchern. Schließlich entließen sie ihn mit einem donnernden Applaus und einem Extra-Dankeschön der Klassensprecher.

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