Rheinpfalz US-Diplomat auf Stippvisite

Kallstadts Bürgermeister Thomas Jaworek (rechts) hat bislang vor allem Medienvertreter begrüßt.
Kallstadts Bürgermeister Thomas Jaworek (rechts) hat bislang vor allem Medienvertreter begrüßt.

«Kallstadt/Bad Dürkheim.» Steht etwa doch ein Besuch des US-Präsidenten Donald Trump in Kallstadt bevor? Heute kommt zunächst einmal der US-Generalkonsul James Herman in den Heimatort von Trumps Großeltern. Für den Freinsheimer Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz liegt aber auf der Hand, dass Herman die Vorhut für den US-Präsidenten ist. „Ich denke, dass er testen will, ob Kallstadt bei einem Deutschland-Besuch Trumps als Station infrage kommt.“

Offiziell ist dies jedoch nicht der Grund für Hermans Besuch, der seit drei Jahren dem Frankfurter US-Generalkonsulat vorsteht. Die Einrichtung ist eine der größten Vertretungen der USA weltweit und auch zuständig für Rheinland-Pfalz. Eigentlich gilt die Stippvisite als Spurensuche nach pfälzischen Auswanderern. Im Dezember sei er deswegen vom Konsulat angeschrieben worden, berichtet Kallstadts Bürgermeister Thomas Jaworek. Den Termin habe man so vorgegeben. Die Delegation des Konsuls soll laut Jaworek zehn bis zwölf Teilnehmer betragen. Der Generalkonsul werde von zwei Mitarbeitern der Abteilungen für Politik und Wirtschaft sowie Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Daneben seien auch ein Fahrer sowie Personenschutz angekündigt. Bei einem Rundgang durch Kallstadt – zuvor ist die Delegation in Neustadt zu Gast – soll der Generalkonsul insbesondere jene markanten Punkte kennenlernen, die zuvor durch das große Medieninteresse international bekannt geworden sind: Das Trump-Haus – Geburtshaus von Trumps Großvater Friedrich – sowie gegenüber das Gebäude, in dem Trumps Großmutters Elisabeth aufgewachsen ist. Auch die evangelische Kirche, in der die Großeltern die Gottesdienste vor ihrer Auswanderung besuchten, steht auf dem Besichtigungsprogramm, das Jaworek zusammengestellt hat. Außerdem wird dem Generalkonsul Saumagen serviert: Im Ganzen gegart sowie in Form eines Kallstadter Rieslings, wie Jaworek berichtet. „Wir freuen uns auf diesen Besuch, was daraus wird, wird man sehen“, drückt sich Kallstadts Bürgermeister vorsichtig aus. Für Jürgen Oberholz ist jedoch klar: „Ich habe schon gleich nach seiner Wahl gesagt, dass er als Präsident kommen wird. Ob es jetzt 2018 oder 2019 wird, das wird man sehen“, so der Verbandsbürgermeister. Vor allem Sicherheitsaspekte würden bei der Gestaltung des Besuchsprogramms eine Rolle spielen, meint Oberholz. Nach einem Rundgang durch Kallstadt fährt die Konsulatsdelegation weiter nach Bad Dürkheim, wo Herman sich mit Bürgermeister Christoph Glogger treffen will. „Es ist ein Kennenlernbesuch ganz ohne Presse“, sagte dazu die Sprecherin der Dürkheimer Stadtverwaltung auf Anfrage. Im Rathaus weist man Vorbereitungen für den Besuch des US-Präsidenten weit von sich. Wobei dies so unwahrscheinlich auch nicht wäre. Denn immerhin hatte der US-Präsident kurz nach seinem Amtsantritt in einem Interview mit der Bild-Zeitung seine Vorfahren irrtümlich nach Bad Dürkheim verortet. Und ein Superlativ wie das Riesenfass würde bestimmt auf Trumps Interesse stoßen. Man erinnere sich außerdem: Sowohl die britische Premierministerin Margaret Thatcher (1989) als auch der russische Präsident Boris Jelzin (1994) landeten bei ihren Besuchen in der Pfalz auf dem Flugplatz in Bad Dürkheim.

Kommt erst Generalkonsul James Herman in den Heimatort von Trumps Großeltern ...
Kommt erst Generalkonsul James Herman in den Heimatort von Trumps Großeltern ...
... und dann der US-Präsident selbst? Freinsheims Verbandsbürgermeister geht fest davon aus.
... und dann der US-Präsident selbst? Freinsheims Verbandsbürgermeister geht fest davon aus.
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