Ludwigshafen Stolz auf die kleine Tradition

Kerwe-Vergnügen für die Kinder: Dosenwerfen.
Kerwe-Vergnügen für die Kinder: Dosenwerfen.

Ein Festplatz und viele Satelliten – das ist die 48. Pfingstweide-Kerwe. „Wir sind zwar noch ein junger Stadtteil, aber auf diese kleine Tradition sind wir stolz“, erklärte die stellvertretende Ortsvorsteherin Gabriele Albrecht (SPD) am Samstag bei der Eröffnung auf dem Kerweplatz vor dem Gemeinschaftshaus.

Für die Heartliner war es zugleich Herzensangelegenheit und Generalprobe. Seit 2003 sind die Musiker aus Edigheim der Kerwe in der Nachbarschaft verbunden, eröffneten auch das 48. Fest mit schmissigen Melodien. „Für uns ist das der letzte Auftritt vor der Deutschen Meisterschaft“, verriet der Vorsitzende Thomas Röhr nach dem Auftritt unter freiem Himmel. Die Marching Band bot Ausschnitte aus dem aktuellen Programm „First Step“. Ein Festzelt gibt es bei der Kerwe nicht mehr. Genauso wenig wie eine Dachorganisation der Vereine. Dafür waren die Arbeitsgemeinschaften aus Oppau und Edigheim zum Kerweauftakt im Norden der Stadt vertreten. „Wir bemühen uns aus dem Ortsvorsteherbüro heraus, die Tradition am Leben zu erhalten“, meinte Albrecht. Sie hatte zur Eröffnung die Vertretung für Ortsvorsteher Udo Scheuermann (SPD) übernommen und war erleichtert: „Es gibt in diesem Jahr keinen Fassbieranstich. Das ist gut, denn so etwas kann ich nicht so gut wie unser Ortsvorsteher.“ Unterstützung für die Vereine gibt es aber auch in diesem Jahr. So zeigte die Kolpingsfamilie zur Eröffnung stolz Flagge, der SV Pfingstweide veranstaltete ein Fußballturnier und die Jugendfarm ließ die Tradition der Reiterspiele aufleben – allerdings inklusive Siegerehrung auf dem eigenen Gelände. „Aber wir stoppen die Aktivitäten um 17 Uhr in der Hoffnung, dass der eine oder andere noch zum Kerweplatz kommt“, verriet Albrecht. Marktmeister Friedrich Bauer fehlte dennoch die Unterstützung der Vereine auf dem Kerweplatz. „Das Hemshoffest ist von der Anzahl der Schausteller her auch nicht größer, aber da haben die Vereine Stände auf dem Festplatz. Die fehlen eben in der Pfingstweide.“ Die Marketinggesellschaft Lukom hatte als Kerwe-Ausrichter auf alle Fälle ihren Anteil zu einem abwechslungsreichen Festplatz beigetragen, auch wenn eines der Fahrgeschäfte noch kurzfristig abgesagt hatte und Bauer keinen Ersatz mehr beschaffen konnte. Dafür freute sich Bauer über die positive Entwicklung in Sachen Gastronomie. „Der Auftritt ist in diesem Jahr wesentlich professioneller“, sagte der Marktmeister. Gemeinsam mit Albrecht bekräftigte er: „Wir wollen die kleine Tradition beibehalten.“ Dazu gehörte auch der ökumenische Gottesdienst am Kerwemontag. „Und die Verpflegungsstände haben an diesem Tag natürlich geöffnet. Der Frühschoppen nach dem Gottesdienst ist also gesichert“, betonte Bauer.

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