Ludwigshafen Sprinter Kiemstedt siegt im Weitsprung

Christian Kiemstedt (vorne) vom ABC Ludwigshafen startete erstmals in einer neuen Disziplin – und wurde auf Anhieb Pfalzmeister.
Christian Kiemstedt (vorne) vom ABC Ludwigshafen startete erstmals in einer neuen Disziplin – und wurde auf Anhieb Pfalzmeister.

«Ludwigshafen.» Und siehe da: Der Sprinter Christian Kiemstedt (26) vom ABC Ludwigshafen kann auch Weitsprung, wie er bei den Pfalzmeisterschaften in der Ludwigshafener Leichtathletik-Halle bewies. Die Oppauerin Justine Weiß ist nach langer Krankheit wieder auf die Bahn zurückgekehrt.

Als im Herbst des Vorjahres wegen Umbauten die Laufbahn im Südweststadion nicht nutzbar war, wichen Christian Kiemstedt (ABC Ludwigshafen) und sein Trainer Juri Tscherer zum Trainieren auf einen Vorplatz aus – und übten dort vor allem Sprünge. „Irgendwann hat Juri dann gemeint, das sieht ja gar nicht schlecht aus“, erzählt Kiemstedt. Der 26-Jährige ist seit Jahren Sprinter. Weitsprung hatte er das letzte Mal als Jugendlicher gemacht. Aber irgendwann im Laufe der Vorbereitung hatten Tscherer und Kiemstedt dann die Idee, es doch mal mit dem Weitsprung auszuprobieren. Am Sonntag bei den Pfalzmeisterschaften startete Kiemstedt dann erstmals im Weitsprung – und gewann nach dem Titel über 60 Meter (7,00 Sekunden) auch den im Weitsprung (7,00 Meter). „Es ist eigentlich nur so ein Just-for-fun-Wettkampf“, sagte Kiemstedt. „Ich muss ja erst einmal lernen, die Geschwindigkeit auch in Weite umzusetzen.“ Er schließt allerdings nicht aus, dass auf das alles andere als schlechte Debüt in der Zukunft noch so richtig ernsthafte Weitsprung-Wettbewerbe folgen könnten. Für Justine Weiß (TB Oppau) waren die Pfalzmeisterschaften der Leichtathleten ein besonderer Wettkampf. Ein ganz besonderer Wettkampf. Es war das erste Kräftemessen mit der Konkurrenz für die 21-Jährige seit über einem Jahr. Im vergangenen Februar und März lag sie wegen einer spät diagnostizierten Lungenentzündung rund sechs Wochen im Bett. Noch ein paar Jahre zuvor wäre es für Weiß wohl ein Leichtes gewesen, wieder zur alten Form (2017 gewann sie Silber bei den deutschen U23-Meisterschaften im Hochsprung mit 1,81 Metern) zurückzufinden. „Wenn man aber jeden Tag von 8 bis 18 Uhr arbeitet, ist das nicht so einfach“, sagt Weiß, die eine Ausbildung zur Physiotherapeutin macht. Für sie steht derzeit der Spaß am Sport im Vordergrund, an den Hochsprung hat sie sich noch nicht wieder herangewagt. Das soll auch frühestens 2020 wieder so weit sein. Sie weicht momentan aufs Sprinten und Weitspringen aus, am Sonntag lief sie über 60 Meter in persönlicher Bestzeit (7,97 Sekunden) auf Rang drei. Und gehörte danach zu den glücklichsten Menschen in der Ludwigshafener Leichtathletik-Halle. In den Leichtathletikvereinen und -abteilungen des Landkreises wird sehr gute und auch erfolgreiche Nachwuchsarbeit geleistet. Für den TSV Iggelheim holte Elena Löchner in der U20 den Weitsprungtitel mit 4,81 Meter und belegte Platz drei im Kugelstoßen (9,94 m). Ein großes Talent wächst in Nils Münch heran, der in der M15 für den LC Schifferstadt Gold über 60 (7,50 sec) und 300 Meter (40,27 sec) holte und Zweiter im Weitsprung wurde. Helena Freisberg belegte im Weitsprung der U18 Platz drei. Fynn Schneider (M14) und Alina Sophia Böhm (Frauenklasse) sind die Aushängeschilder der TG 04 Limburgerhof, beide holten je eine Silber- und Bronzemedaille. Bastian Küver und Steffen Klein gewannen Silber und Bronze im Kugelstoßen für RKS Phönix Mutterstadt. In der M12 siegte Bastian Rieger (TV Rödersheim) im Kugelstoßen, seine Teamkollegin Juliet Hodyra gewann in der W 15 das Kugelstoßen. In der W 12 gewann Dessy Fischer für die TSG Mutterstadt die Titel über 60 Meter und im Weitsprung.

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