Rhein-Pfalz Kreis Segnung des Memoriam Gartens

Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack und Pfarrer Albrecht Effler bitten um den Segen Gottes für den Memoriam Garten – eine parkähnlich
Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack und Pfarrer Albrecht Effler bitten um den Segen Gottes für den Memoriam Garten – eine parkähnliche Anlage mit integrierten Gräbern, die von Angehörigen nicht gepflegt werden müssen.

«Schifferstadt.» Der Memoriam Garten auf dem Schifferstadter Waldfriedhof ist am Samstag offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Pfarrerin Barbara Abel-Pohlack und Pfarrer Albrecht Effler baten um den Segen Gottes, die weltlichen Würdenträger begrüßten die neue Bestattungsform in Schifferstadt.

Wesentliches Merkmal der Grabstätten des Memoriam Gartens ist die für bestimmte Laufzeiten garantierte Pflege. Möglich wird die Garantie durch eine Zusammenarbeit mit der Genossenschaft der Friedhofsgärtner im Land Rheinland-Pfalz. Die verwaltet die vorab bezahlten Kosten und stellt sicher, dass Bepflanzung und Pflege von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. Der Memoriam Garten liegt inmitten des Friedhofs und bildet eine eigene gestalterische Einheit. Auf einer Fläche von 350 Quadratmetern gibt es Platz für 74 Grabstätten. Im Mittelpunkt der Fläche steht eine alte Kiefer, um die herum ein Urnen-Gemeinschaftsgrab angelegt wird. Um den Baum herum und davon abgehend verlaufen sanft geschwungene Wege. Auf deren beiden Seiten werden weitere Begräbnisformen ermöglicht. Es gibt dort Urnen-Reihengräber mit einer Pflegezeit von 15 Jahren, Urnen-Partnergräber, sowie Reihengräber für Sargbestattungen und Partnergräber, die mit einem Sarg und einer Urne belegt werden können. Für die verschiedenen Möglichkeiten der Steingestaltung hat der Schifferstadter Steinmetz Helmut Bartholomä Beispiele im Verwaltungsgebäude des Friedhofs ausgestellt. Den Steinen im Memoriam Garten gemeinsam ist eine Stelen-Form, die es in einer einfachen Grundform und einer geschmückten Form gibt. Im Gegensatz zu Rasengräbern sei es hier möglich, an den individuellen Grabstellen Grabschmuck abzulegen, sagte Claus Litz, der mit seiner Firma die gärtnerische Seite der Anlage gebaut hat. Partner dabei war der Steinmetzbetrieb Bartholomä. Diese Zusammenarbeit bei der Verwirklichung des Memoriam Gartens sei landesweit, womöglich sogar bundesweit, die erste ihrer Art, sagten Litz und Bartholomä. Die beiden Firmen begannen die Bauarbeiten im September vergangenen Jahres. Gärtner Litz erklärte, der Memoriam Garten werde für jede Jahreszeit besonders gestaltet. Im Frühjahr solle dort beispielsweise Johanniskraut wachsen, Osterglocken sollen folgen, und um die Kiefer werde später Sonnenhut stehen. Die Beigeordnete Marion Schleicher-Frank (FWG) erinnerte an den einstimmigen Beschluss des Stadtrats, den Memorial Garten zu verwirklichen. Die Idee war im Friedhofsausschuss 2013 aufgekommen. Dem Beschluss vorausgegangen war die Besichtigung eines solchen Gartens in Landau, sagte Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne). „Als Kind bin ich mit meiner Oma und meiner Mama mit auf den Friedhof, und ich erinnere mich, dass die beiden erst viel Arbeit an den Gräbern hatten, bevor sie sich auf eine Bank setzen und ihren Erinnerungen hingeben konnten. Hier ist für die Grabpflege gesorgt, und man kann gleich Ruhe und Stille auf sich wirken lassen“, sagte Volk nach der Segnung des Memoriam Gartens. Nach christlichem Verständnis notwendig wäre die Segnung nicht gewesen – der ganze Waldfriedhof wurde bei seiner Eröffnung an Allerheiligen 1957 gesegnet. Die bereits im Memoriam Garten bestatteten sechs Verstorbenen ruhen also schon in geweihter Erde.

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