Ludwigshafen Schulen: Acht neue Stellen

Jedes Jahr fließen rund neun Millionen Euro in die Schulsanierungen. Unter anderem werden von dem Geld die Fenster erneuert – so
Jedes Jahr fließen rund neun Millionen Euro in die Schulsanierungen. Unter anderem werden von dem Geld die Fenster erneuert – so wie auf dem Bild 2014 in der Ernst-Reuter-Schule in der Gartenstadt.

„Ganz langsam.“ So beschreibt Baudezernent Klaus Dillinger (CDU) den Fortschritt beim Sanierungsstau in den Schulen. Er beziffert ihn auf etwa 280 Millionen Euro. Dass nicht mehr Tempo in die Projekte kommt, liegt nicht etwa daran, dass ihm oder Rainer Bernhard, dem Bereichsleiter Gebäudemanagement, die Schulen nicht so wichtig sind. Das Gegenteil stimme, versichern beide. Deshalb werden seit 2008 auch pro Jahr rund neun Millionen Euro in die Sanierung der Bildungseinrichtungen gesteckt. Ab 2019 soll es einen kräftigen Zuwachs auf rund 20 Millionen Euro geben. Der Anstieg sei ein Zeichen, dass bei den Schulen Handlungsbedarf bestehe. Dillinger erklärt ihn aber auch mit dem geplanten Stellenzuwachs. Acht neue Stellen soll es fürs Gebäudemanagement geben – sofern der Stadtrat den Stellenplan im Dezember absegnet. Das Stellenplus ist laut Dillinger sehr wichtig. Denn aktuell kümmern sich im Gebäudemanagement auf 13 Vollzeitstellen Architekten und Ingenieure um die Planung aller Projekte. „Die acht Stellen bekommen wir vor allem wegen des Brandschutzes in Schulen und Kitas“, erklärt Dillinger. Das Thema sei „extrem wichtig und geht immer vor“, aber es binde eben auch sehr viele Ressourcen. Daher hoffen er und Bernhard, dass mit dem Zuwachs mehr Zeit bleibt, um Sanierungen voranzutreiben. Das werde aber frühestens ab Ende 2019 funktionieren, schränkt Bernhard ein. Denn es dauere meist bis Mai/Juni, ehe ein Haushalt genehmigt sei. Erst dann dürfe man die Stellen überhaupt ausschreiben. Neue gesetzliche Anforderungen etwa beim Brandschutz oder zum Klassenschlüssel sind auch Gründe, warum die Stadt zwar viel in Schulen arbeite, sich aber eben nicht immer nur um Sanierungsaufgaben kümmern könne. Ludwigshafen habe mit 52 Schulen, von denen 47 in städtischer Trägerschaft seien, eine ungewöhnlich große Schullandschaft und somit entsprechend viele Aufgaben. „Viele Gebäude sind aus den 60er- oder 70er-Jahren, und da ist jetzt eben Handlungsbedarf“, sagt Dillinger. „Wegen der vielen Schulen können wir nicht sagen, in fünf Jahren ist alles erledigt.“ Für Bernhard gilt zudem: „Die Schulen sehen nicht arg schlimm aus. Nirgendwo droht Gefahr.“ Eine Kommune könne nun mal nicht so zügig und intensiv investieren wie die Privatwirtschaft. Die Verwaltung müsse ganz andere Vorschriften beachten, etwa Gewerke einzeln und europaweit ausschreiben. „Das alles dauert immer Monate, weil es ungeheuer komplex ist im Ablauf“, erklärt Dillinger. Dabei fließen mit je rund 20 Millionen Euro in 2019 rund 50 Prozent und in 2020 sogar fast 80 Prozent des Gebäudemanagement-Etats in die Schulen. Große Brocken davon entfallen wieder auf den Brandschutz: acht Millionen beim Kerschensteiner Berufsschulzentrum und sieben Millionen bei der Integrierten Gesamtschule Ernst-Bloch in Oggersheim. Pro Jahr soll an 20 Schulen etwas erneuert werden. „Meine Mannschaft ist mehr als voll ausgelastet“, sagt Bernhard und weiß dennoch: Der Berg wird in nächster Zeit nicht kleiner. Einwurf

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