Ludwigshafen Schüler denken europäisch

Gemeinsamer Blick aufs Stadtmodell.
Gemeinsamer Blick aufs Stadtmodell.

Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg (CDU) hat gestern die 28 Gastschüler und ihre acht Lehrer empfangen, die auf Einladung der Berufsbildenden Schule (BBS) Wirtschaft I zusammen an den europäischen „Global Days“ arbeiten.

Das Stadtmuseum ist gut gefüllt, die 50 Schüler der BBS und ihre Gäste sehen sich in der Ausstellung um, lachen und erkunden die für sie vorbereiteten Geschenke. Die Gastschüler sind zwischen 16 und 19 Jahre alt. Sie kamen am Montag an und bleiben bis Samstag. Die Idee der „Global Days“ stammt aus der dänischen Partnerschule Niels Brock in Kopenhagen, wo das erste Treffen stattfand. Seit fünf Jahren nimmt auch die BBS daran teil. Erstmals ist das Technische Institut aus Italien mit dabei. BBS-Schulleiterin Ute Schmitt ist begeistert vom Projekt: Denn im persönlichen Kontakt lernen die Jugendlichen sehr viel. Eine Klasse der elften Jahrgangsstufe und weitere Schüler, die den bilingualen Schwerpunkt gewählt haben, sind für die BBS mit dabei. Sie fungieren als Gastfamilien, bei denen die Schüler aus den Niederlanden, Dänemark, Frankreich, Spanien und Italien in dieser Woche wohnen. In diesem Jahr ist der Schwerpunkt die europäische Identität. Gemeinsam fragen sich die Schüler, wie die EU überleben kann. Es gab bereits einen Ausflug aufs Hambacher Schloss und einen Workshop zur interkulturellen Kompetenz. Zusammen mit Experten der Bundeszentrale für Politische Bildung werden die Teilnehmer eine gemeinsame Broschüre erstellen, die die Vorteile der EU hervorheben soll. Bei der Abschlussfeier am Freitag werden Ergebnisse prämiert. Mark Hölzmann wohnt in Worms und hat gleich zwei Gäste bei sich aufgenommen. Der 17-jährige Schüler wollte auch einmal andere Kulturen kennenlernen, zu denen er bis dahin keinen Kontakt hatte. Er ist von der Offenheit seiner Gäste überrascht und freut sich, dass alle fließend Englisch oder Französisch sprechen. Zwischen den Schülern dreht ein Kamerateam einen Film über den Austausch. Joey Brakeboer aus den Niederlanden studiert an der Berufsschule Marketing und Kommunikation. „Mit der Kamera habe ich noch mal einen ganz anderen Blick, kann mehr beobachten“, erzählt er. Sein Lehrer Dick Appel ist von Anfang an mit Schülern dabei. „Ich merke, dass sich die Jugendlichen durch die Reise verändern, sie legen ihre Schüchternheit ab und haben am Ende ein besseres Gespür, was es bedeutet, Europäer zu sein“, so der Lehrer.

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