Ludwigshafen „Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Informationswelt“

In Zukunft das Reich der Jugendlichen: der neue „Fre1raum“ in der Ludwigshafener Stadtbibliothek.
In Zukunft das Reich der Jugendlichen: der neue »Fre1raum« in der Ludwigshafener Stadtbibliothek.

Wenn die Stadtbibliothek am Freitag, 25. August, wieder eröffnet, können die Ludwigshafener ein völlig neues Bibliotheksgefühl erleben.

Innen und außen runderneuert präsentiert sich das Gebäude. Das Team der Stadtbibliothek tritt mit einem neuen Konzept an, dass die Bibliothek noch mehr als bisher zu einem Begegnungszentrum für Menschen jeden Alters und aller Kulturen machen soll. „Wir sind keine reine Bücherabholstation mehr, sondern eher ein Treffpunkt für Communitys aller Art“, betont Dietrich Skibelski vom Bereich Kultur der Stadt Ludwigshafen. Egal ob Manga-, Roman- oder Elektronikfan, hier sei jeder gut aufgehoben. Dieses neue Konzept spiegelt sich auch im dritten Obergeschoss wider, in dem bisher Büros untergebracht waren. Es steht unter dem Namen „Ideenw3rk“ allen offen, die kreativ sein wollen. Hier finden sich zum Beispiel PCs, 3D-Drucker, Software für Video- und Tonbearbeitung, Handwerks- und Zeichenmaterialien, aber auch VR-Brillen, mit denen die Bibliotheksbesucher in virtuelle Welten eintauchen können. „Neben dem Erhalt unserer Angebote wie Leseförderung oder Sachliteratur für die berufliche Bildung war uns der Ausbau des Digitalen besonders wichtig“, sagt Skibelski mit Blick auf das „Ideenw3rk“. „Wir sehen uns als eine Art Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Informationswelt.“ Das „Ideenw3rk“ ist aber nicht die einzige Neuerung, über die sich das Bibliotheksteam freut. „Vor dem Umbau hatten wir nur einen gemeinsamen Bibliotheksraum für Jugendliche und Kinder“, berichtet Skibelski und ergänzt: „Mit dem ,Fre1raum’ im ersten Stock finden Jugendliche nun endlich einen Platz, an dem sie sich in Ruhe treffen können“. Mit einem speziell auf junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren ausgerichteten Medienangebot soll der „Fre1raum“ der Ort für die Jugendclubs der Stadtbibliothek sein, den diese mitgestalten können. Nach der feierlichen Eröffnung am Freitag um 18 Uhr haben Bürger am darauffolgenden Aktionstag, Samstag, 26. August, die Gelegenheit, die neue Stadtbibliothek kennenzulernen. Führungen werden angeboten und der literarische Verein der Pfalz organisiert ein Wörter-Tetris. Vom Youtuber über ein Bauchladentheater bis hin zum Poetry Slam ist für Jung und Alt einiges geboten. Die Kosten für Umbau und Modernisierung der Stadtbibliothek belaufen sich auf rund 8,5 Millionen Euro. Der Umbau wurde in der ersten Bauphase aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) im Zuge des rheinland-pfälzischen Förderprogramms „Wachstum durch Innovation“ gefördert. Dabei erhält die Stadt Ludwigshafen 50 Prozent Fördermittel aus EFRE und 30 Prozent Fördermittel aus dem Stadtumbauprogramm des Innenministeriums. Die zweite Bauphase wurde gefördert aus dem Stadtumbauprogramm, in das Mittel des Landes Rheinland-Pfalz und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fließen. In beiden Bauphasen hat die Stadt Ludwigshafen je 20 Prozent der Kosten selbst getragen. Die Fördermittel betragen insgesamt rund sechs Millionen Euro. Verantwortlich für die Modernisierung ist der Bereich Gebäudemanagement der Stadt. Beauftragter Architekt ist Heribert Wiesemann aus Köln. Weiterhin ist geplant, Sanierungsmaßnahmen im angrenzenden Bürgermeister-Reichert-Haus umzusetzen. Hier sollen neue Räume für die Kinderbibliothek entstehen, die deutlich größer sind, als die nun zur Verfügung stehenden Flächen. Die Vorplanung läuft, ebenso die Absprachen mit den Zuschussgebern.

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