Ludwigshafen Rampensau auf der Ladefläche

Hochdorfs Linksaußen Marvin Gerdon hatte es eilig…
Hochdorfs Linksaußen Marvin Gerdon hatte es eilig…
Bier- und Sektduschen

Manchmal kann es eben nicht schnell genug gehen. Handballer Marvin Gerdon fieberte beim Relegationsspiel seines TV Hochdorf gegen den TV Kirchzell dem Abpfiff offensichtlich so sehr entgegen, dass er knapp vier Minuten vor dem Ende selbst Hand anlegte, als der beauftragte Hallenwischer nicht auf die Anweisung der Schiedsrichter zum Einsatz reagierte. Nach einem kurzen Spurt riss er dem verdutzten Jugendlichen das Wischgerät aus der Hand, sorgte nach dem Rückweg aufs Feld selbst wieder für einen trockenen Hallenboden und schnalzte den Wischmopp im Anschluss wieder über die Seitenlinie. Noch knapp vier Minuten waren da zu spielen und Hochdorf lag mit drei Treffern zurück, was gleichbedeutend mit dem Aufstieg und einer anschließenden rauschenden Feier war. Dank Gerdons Einsatz kam diese Feier dann tatsächlich ein paar Sekunden früher. Der Linkshänders selbst machte bei den anschließenden Bier- und Sektduschen den frischgewischten Boden wieder feucht. Freibier und Volksfeststimmung Das letzte Heimspiel des SV Schauernheim in der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Süd am vergangenen Samstag hatte etwas von Volksfestcharakter. Der Klub hatte zum Topspiel gegen den KSV Amed Ludwigshafen seinen Stadionsprecher auf die Ladefläche eines Lastwagens beordert. Von dort kam fetzige Musik, die die Besucher unterhielt. 350 Zuschauer bildeten eine würdige Kulisse, und als das Spiel beendet war, wurde Pyrotechnik in den Vereinsfarben Blau und Weiß gezündet. Die Stimmung nach dem 3:1-Sieg und dem Zurückerobern der Tabellenspitze hätte besser nicht sein können. Und als der Stadionsprecher via Mikrofon verkündet, dass Sponsoren 400 Euro gegeben hätten, die die Mannschaft in Flüssiges umsetzen könne, brach grenzenloser Jubel aus. Trainer Frank Hoffelder flippte allerdings nicht so aus. Er trat nämlich auf die Euphoriebremse. Um Meister zu werden, fehlt noch ein Sieg im letzten Spiel beim FSV Oggersheim. Das sollte möglich sein. Bedenken und Erleichterung Die Bedenken im Vorfeld der Partie der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Süd zwischen dem SV Schauernheim und dem KSV Amed Ludwigshafen waren groß. Im Hinspiel hatte es nämlich einige kuriose Schiedsrichter-Entscheidungen gegeben und die Wertung der Partie erfolgte vom Sportgericht. Das zog sich einige Zeit hin. Doch Schiedsrichter-Obmann Roland Schäfer und Ansetzer Fritz Müller hatten nun am Wochenende alles richtig gemacht. Karlfried Appelmann aus Alzey wurde mit der Leitung der brisanten Partie beauftragt. Die 61-jährige Referee, ein erfahrener und läuferisch trotz seines Alters noch starker Mann, hatte das Spiel fest im Griff. Appelmann, als Spieler und Trainer unter anderem in der Nordpfalz einst eine große Nummer, fand sofort einen guten Draht zu den Spielern und suchte immer wieder das Gespräch mit ihnen. Die Akteure akzeptierten die Entscheidungen des Unparteiischen, der nach dem Abpfiff der ausgesprochen fairen Begegnung von beiden Teams viel Lob bekam.

x