Ludwigshafen Nicht der Abend der Torhüter

Zwei Tore erzielte Alexander Feld (rotes Trikot) gestern gegen Melsungen. Seine Zukunft ist noch ungewiss.
Zwei Tore erzielte Alexander Feld (rotes Trikot) gestern gegen Melsungen. Seine Zukunft ist noch ungewiss.

«LUDWIGSHAFEN.» Gegen den THW Kiel Mitte April saß Frederic Stüber erstmals nach seiner Handverletzung wieder auf der Bank der Eulen Ludwigshafen. Es war eine wichtige Nachricht für die Mannschaft. Denn Stüber war vor seiner Blessur in Form gewesen. Der Rückschlag tat weh. Gestern gegen die MT Melsungen bekam der bullige Kreisläufer so viele Einsatzzeiten wie schon lange nicht mehr. Stüber kämpfte und feuerte mit jedem gewonnenen Zweikampf seine Mitspieler an. Am Ende aber blieb die Schinderei unbelohnt. Die Eulen verloren gegen Melsungen. Weil N-Lübbecke gestern überraschend beim VfL Gummersbach mit 22:21 gewonnen hat, rutschten die Eulen auf einen Abstiegsplatz. „Die Situation hat sich für uns durch diese Niederlage nicht wesentlich verändert. Auch wenn uns ein Punkt gegen Melsungen gut zu Gesicht gestanden hätte“, sagte der 23 Jahre alte Stüber. Ein Punkt wäre für die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber durchaus möglich gewesen. Er wäre so wichtig gewesen. Als Alexander Falk der Anschlusstreffer zum 23:24 (46.) gelang, glich die Eberthalle einem Tollhaus. Dann setzte bei der Aufholjagd Torwart Kevin Klier einen wichtigen Impuls. Klier parierte einen Siebenmeter gegen Lasse Mikkelsen. Im nächsten Angriff glich Denni Djozic mit seinem zehnten verwandelten Siebenmeter aus. 24:24 stand es da – nach einem 17:24-Rückstand. Die Mannschaft hatte sich wieder herangekämpft. Doch die Hessen um Nationalspieler Julius Kühn bekamen wieder Oberwasser. „Wir haben uns sensationell zurückgekämpft. Da waren viele Emotionen im Spiel. Dann kommt Melsungen wieder zu einfachen Toren und wir legen im Angriff nicht nach“, haderte Klier. Die Partie gegen Melsungen gestern war nicht das Spiel der Eulen-Torhüter. Nur vier Paraden verzeichneten Stefan Hanemann, Roko Peribonio und Kevin Klier. Sie alle kamen zum Einsatz. „Melsungen ist eine sehr starke Mannschaft. Die bringen jede Abwehr in Schwierigkeiten. Aber wir haben die Sache ordentlich gemacht. Das macht Mut für das Saisonfinale“, sagte Klier und glaubt an den Klassenverbleib. Nach der Saison wechselt er zum Drittligisten Dansenberg. Sechs Wochen nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel kam auch Roko Peribonio wieder zum Einsatz. 15 Minuten hütete er glücklos das Tor: „Ich bin sehr schwer ins Spiel gekommen. Kevin hat das besser gemacht. Nach dem Spielverlauf wäre mehr für uns möglich gewesen. Aber wir holen uns noch die für den Klassenerhalt entscheidenden Punkte.“ Auch Rechtsaußen Pascal Durak hätte gerne einen Zähler behalten. „Einerseits haben wir vieles richtig gemacht und Melsungen in Schwierigkeiten gebracht, andererseits kriegen wir ihr Kreisläuferspiel nicht in den Griff. Aber das haken wir ab und konzentrieren uns auf die nächsten Spiele bei den Löwen und gegen Erlangen“, sagte Durak. Kreisläufer Kai Dippe ging auch gestern wieder mit kämpferischem Einsatz voran. Allerdings wurde der große Aufwand nicht belohnt. „Wir reißen uns den Hintern auf und kriegen am Ende keinen Punkt. Am letzten Spieltag werden wir aber unser Saisonziel erreichen. Mit einem Sieg gegen Erlangen werden wir diese Niederlage verschmerzen können.“ Sport

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