Ludwigshafen Neue Straßenbahnlinien: Rückendeckung für Körner

Straßenbahnen – hier die Linie 10 in der Hohenzollernstraße – sollen künftig auch durch die Gartenstadt, Maudach und Orte im Lan
Straßenbahnen – hier die Linie 10 in der Hohenzollernstraße – sollen künftig auch durch die Gartenstadt, Maudach und Orte im Landkreis fahren. Das ist ein Wunsch von vielen Politikern.

Idee des Landrats wird von Ludwigshafener SPD, CDU und Grünen unterstützt

Dass Landrat Clemens Körner (CDU) über eine Ausweitung der Straßenbahnverbindungen in den Rhein-Pfalz-Kreis nachdenkt, freut die Ludwigshafener SPD, CDU und Grünen. Sprecher aller drei Parteien fordern daher: Zusätzliche Angebote sollen geprüft werden. Die anstehenden Großbaustellen an den Ludwigshafener Hochstraßen bringen Bewegung in den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Dass das Angebot bei Bussen und Straßenbahnen verbessert werden soll, ist schon lange bekannt. In der März-Sitzung des Stadtrats hat die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) dazu ein Konzept präsentiert. Die dortige Vision, nicht nur den Takt zu verdichten, sondern auch über neue Angebote nachzudenken – etwa über Gartenstadt und Maudach bis nach Mutterstadt – trägt offenbar Früchte. Landrat Körner hat vergangene Woche für zusätzliche Impulse gesorgt (wir berichteten am 19. Mai). Er will prüfen lassen, ob die Region Bundesmittel für den Ausbau des ÖPNV-Angebots abgreifen kann und schlägt zudem eine Straßenbahnlinie von Rheingönheim bis nach Neuhofen vor.

Stadt soll sich an Machbarkeitsstudie beteiligen

Für diese Idee bekommt Körner Rückendeckung aus der Stadt. Für die CDU begrüßen die Stadträte Constanze Kraus und Peter Uebel seine Ansätze. „Dies sind auch für Ludwigshafen gute Nachrichten, denn der Süden unserer Stadt würde davon profitieren. Wir würden eine vertiefte Prüfung der Verlängerung der Linie von Rheingönheim nach Neuhofen vorschlagen“, sagt Kraus. Aber auch die Verbindung über Gartenstadt und Maudach bis nach Mutterstadt solle auf ihre Machbarkeit hin abgeklopft werden. Für Kraus und Uebel ist dabei auch klar: Die Stadt soll sich an der Finanzierung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie beteiligen. Uebel sagt, dass er Gespräche mit Koalitionspartner SPD führen wolle, um mit Blick auf eine Machbarkeitsstudie zu den nächsten Schritten zu kommen.

"Pläne ernsthaft verfolgen"

Bei den Genossen dürfte der CDU-Fraktionschef auf offene Ohren stoßen. Denn auch Hans Mindl, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, begrüßt die Überlegungen von Körner: „Es sind zwar alte Pläne, etwa die Straßenbahntrasse bis nach Neuhofen zu verlängern. Sie haben aber aufgrund der aufkommenden Forderungen nach einer Verkehrswende an Aktualität gewonnen. Deshalb sehen wir die Aufnahme von Gesprächen zwischen dem Landkreis und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar sowie der RNV als positiv an.“ Markus Lemberger, Stadtrat und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Gartenstadt, hat die RNV gleich in der März-Sitzung des Stadtrats für die Idee einer Straßenbahn durch den Stadtteil bis nach Maudach und Mutterstadt gelobt. Er freue sich, dass die Debatte fortgesetzt werde. Lemberger: „Ich möchte die Verantwortlichen aus dem Kreis ausdrücklich ermuntern, diese Pläne ernsthaft zu verfolgen und eine Machbarkeitsstudie zu erstellen.“ Auch mit Blick auf die Stadtentwicklung sei eine Ausweitung des ÖPNV-Angebots wichtig, so Lemberger: „Stadtteile mit Straßenbahnlinien gelten als attraktiver.“

Stadtspitze gefordert

Hans-Uwe Daumann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, würde sich über neue Linien in den Kreis freuen: „Wir haben über viele Jahre hinweg immer wieder gefordert, die mögliche Weiterführung von Straßenbahnlinien Richtung Neuhofen, Richtung Mutterstadt und auch zwischen Oppau und Pfingstweide mit der Verlängerungsmöglichkeit nach Frankenthal nicht aus den Augen zu verlieren.“ Nun sei hier die Stadtspitze gefordert. Heike Heß, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, ergänzt: „Die bereits angekündigten Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV reichen nicht aus. Es bietet sich an, dass der Kreis und die Stadt sich gemeinsam für die Erweiterung des Straßenbahnnetzes engagieren.“

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