Ludwigshafen Neue Postfiliale in Mini-Markt

Neubau: In der Mundenheimer Straße 209 öffnet im Erdgeschoss ein Spar-Express mit Postfiliale.
Neubau: In der Mundenheimer Straße 209 öffnet im Erdgeschoss ein Spar-Express mit Postfiliale.

Postkunden im Stadtteil Süd werden sich umorientieren müssen. Die Postfiliale in der Mundenheimer Straße 180 öffnet am Freitag, 23. November, zum letzten Mal. Dann wird eine neue Postfiliale in wenigen Hundert Metern Entfernung den Betrieb aufnehmen. Die Postdienstleistungen werden in der Mundenheimer Straße 209 in einem Mini-Supermarkt Spar-Express angeboten. Das hat die Deutsche Post auf Anfrage mitgeteilt.

Grund für den Wechsel: Die Betreiber des Schreibwarengeschäfts Christensen, die in dem alten Postgebäude an der Ecke Mundenheimer-/Wittelsbachstraße die Filiale führten, schließen aus Altersgründen. Da die Immobilie nicht der Post gehört, hat sich das Unternehmen nach einem neuen Geschäftspartner umgesehen, der Postdienstleistungen anbietet. Fündig wurde die Post in Gestalt von Suat Ugurlu, der den neuen Mini-Markt in der Mundenheimer Straße 209 betreiben soll. An der Ecke zur Rottstraße und gegenüber der Rheinschule ist ein Neubau entstanden, in dessen Erdgeschoss künftig im Spar-Express die Postfiliale zu finden sein wird. Die Supermarkt-Kette Spar betreibt etwa an Bahnhöfen oder Tankstellen sogenannte Express-Shops, in denen Kunden auf dem Weg nach Hause noch Besorgungen erledigen können. 470 Express-Läden gibt es laut Spar bisher bundesweit. Das Sortiment umfasst fast 5000 Artikel und reicht von Drogerieartikeln bis hin zu Lebensmitteln und Snacks. Auch Zeitungen, Zeitschriften oder Telefonkarten gehören zum Angebot. Die Läden werden von selbstständigen Einzelhändlern geführt. Nach Angaben der Deutschen Post wird die neue Spar-Filiale im Stadtteil Süd die Postdienstleistungen anbieten. Auch wenn an dem Neubau gestern noch ein Bauzaun mit Containern stand und der Innenausbau noch nicht abgeschlossen ist, geht die Post davon aus, dass der Mini-Supermarkt am 23. November öffnen wird. „Der Termin steht“, sagte ein Postsprecher auf Anfrage. Die Edeka-Gruppe, zu der die Spar-Express-Läden gehören, konnte gestern keine Angaben zu dem Shop in Ludwigshafen machen. „Ich finde es sehr schade, dass die alte Postfiliale zumacht. Die war genau am richtigen Ort“, sagt Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU). Der Standort sei alteingesessen, es gebe ausreichend Kurzzeitparkplätze vor dem Gebäude. Doch die bisherigen Betreiber gingen nun mal in Rente. „Ich bin aber froh, dass es weiterhin im Stadtteil eine Postagentur geben wird“, sagt Heller. Für viele Kunden in Süd war das alte Gebäude einfach die Post – an der Außenfassade hängt immer noch der alte Bundesadler, der von Zeiten kündet, als die Deutsche Post noch ein Staatsunternehmen war. Doch nach der Privatisierung hat sich der Postkonzern schon vor etlichen Jahren von allen Postämtern getrennt und ein Agentursystem eingeführt. Private Geschäftsleute übernehmen in ihren Läden im Auftrag der Post alle Dienstleistungen und bekommen dafür Geld. „Das ist aber nur ein zweites Standbein. Das Postgeschäft alleine würde sich kaufmännisch nicht rechnen. Sonst hätten wir es ja weitergemacht“, sagt ein Postsprecher. Also werden Geschäftsleute gesucht, die einen Laden mit zusätzlichen Postdienstleistungen betreiben. Als Partner der Post hat der Ladeninhaber vertragliche Pflichten übernommen: So darf er beispielsweise sein Geschäft nicht urlaubsbedingt schließen, weil die Post- und Paketdienstleistungen für die Kunden immer verfügbar sein müssen. Zudem müssen für Päckchen und Pakete ausreichend Lagerräume vorgehalten werden. Auch die Bonität des Händlers wird überprüft, verdeutlicht der Postsprecher. Im Fall der Filiale in Ludwigshafen Süd sei die Geschäftsaufgabe von Schreibwaren Christensen schon vor einigen Monaten der Post gemeldet worden. Daraufhin machte sich der Konzern auf die Suche nach einem Nachfolger. „Die Filiale in Süd ist gut besucht. Anhand der Transaktionen war es für uns keine Frage, dort wieder eine Filiale anzubieten“, sagt der Postsprecher. Das Unternehmen sei froh, in unmittelbarer Nähe einen Nachfolger gefunden zu haben, der nahtlos übernehmen werde. Die alte Filiale befindet sich in einem Gebäude, das der kommunalen Wohnbaugesellschaft GAG gehört „Wir sind in Verhandlungen mit einem Nachmieter“, sagt GAG-Sprecherin Constanze Kraus. Es werde wieder eine gewerbliche Nutzung des Erdgeschosses geben. Was in die Posträume kommen soll, dazu will die Unternehmenssprecherin erst etwas sagen, wenn der Mietvertrag unterschrieben ist. Wenn der Denkmalschutz mitspielt, wird dann auch der Bundesadler von der Fassade genommen. „Wenn da keine Post mehr drin ist, wäre der Adler sinnfrei“, meint GAG-Chef Wolfgang van Vliet.

Altbau: Die bisherige Post in Süd schließt Ende nächster Woche.
Altbau: Die bisherige Post in Süd schließt Ende nächster Woche.
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