Rhein-Pfalz Kreis Nagelbombe: Kind plant Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Ein zwölfjähriger Deutsch-Iraker soll mit einer selbstgebastelten Nagelbombe einen Anschlag auf den Ludwigshafener Weihnachtsmarkt geplant haben. Das Vorhaben misslingt. Die Generalbundesanwaltschaft sucht noch nach den Hintermännern aus dem Internet, die das Kind zu dem Plan angestachelt haben sollen. Der Fall sorgt bundesweit für Aufsehen.

Zunächst sieht es nach einem Dummejungenstreich aus: In einer Tasche wird am 5. Dezember ein Konservenglas gefunden, das mit Pulver aus Feuerwerkskörpern und Wunderkerzen gefüllt ist. Die Tasche liegt in einem Versteck hinter dem Rathaus-Center. Doch die Behörden halten einige Tage unter Verschluss, dass Nägel mit einem Klebeband um das Glas befestigt sind, es eine Art Zünder gibt und es sich somit um eine Nagelbombe handelt, die allerdings nicht explosionsfähig ist. Dass damit ein Anschlag auf den Weihnachtsmarkt geplant war, darauf kommen die Ermittler durch einen Hinweisgeber. Der Junge ist offenbar übers Internet radikalisiert worden und hatte Kontakt zu Islamisten über eine Smartphone-App. Die Ermittlungen gegen den Zwölfjährigen werden aufgrund seines Alters eingestellt. Die Suche nach möglichen Hintermännern läuft noch. Der in Ludwigshafen geborene Junge kommt vorübergehend in eine geschlossene Einrichtung. Er ist vorher schon auffällig gewesen, flog wegen seines Verhaltens vom Gymnasium und musste auf eine Realschule wechseln. Nach RHEINPFALZ-Informationen gab es Vorfälle wegen Beleidigungen, Drohungen und Körperverletzungen. Er hatte Probleme mit Autoritäten und ein bedenkliches Frauenbild. Seine Familie stammt aus dem Irak und gilt als schlecht integriert. |mix

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