Ludwigshafen Nach 20 Minuten gekentert und gesunken

Nils vor der Vasa.
Nils vor der Vasa.

Diesen Sommer habe ich mich schon wieder auf den Weg nach Stockholm, in die Hauptstadt Schwedens, gemacht. Schon im vergangenen Jahr war ich dort. Wisst ihr, warum wir Nager uns da so wohl fühlen? Das viele Wasser gefällt uns. Denn Stockholm ist eine auf 14 Inseln gebaute Stadt, die durch über 50 Brücken verbunden sind.

Außerdem ist Stockholm von ganz vielen Schären, das sind kleine Inseln, umgeben. Da ist natürlich auch ein Schiff ganz praktisch. Deshalb habe ich mich auf den Weg ins Vasamuseum gemacht, das so genannt wurde wegen der Vasa. Das ist ein riesiges Holzschiff, das im Jahre 1627 gebaut wurde. Der damalige König Gustav II. Adolf von Schweden wollte das gerne haben. Mit einer Länge von 61 Metern und einer Breite von elf Metern wurde es ziemlich groß. So entstand Platz für 437 Menschen und auch 64 Kanonen. Denn es sollte ein Kriegsschiff sein. Dafür hat man sehr viel Holz gebraucht und erst einmal 1000 Eichenbäume gefällt. Auch braucht es viele Segel, damit die Galeone, so nennt man diese Art Schiff, sich auch bewegt. So erhielt es drei Masten für 1275 Quadratmeter Segelfläche. Außerdem wurde der Bug des Schiffes – das vordere Ende – mit über 700 farbigen Statuen verziert. Sie sollten die Gegner im Krieg ängstigen. Nach rund einem Jahr Bauzeit war dann die Vasa fertig und sollte auslaufen. Leider war das Schiff mit seinen 52 Metern auch sehr hoch und bekam nach den ersten Windstößen starke Schräglage und sank bereits nach 1300 Metern. Deshalb dauerte die Jungfernfahrt, so nennt man die erste Fahrt eines Schiffs, nur rund 20 Minuten. Im Jahre 1956 hat man die Vasa dann wieder gefunden und 1961 aus dem Wasser geborgen. Die Ostsee gab 1300 Holzteile, 500 geschnitzte Figuren und 200 Ornamente frei. Die Entdecker haben auch 12.000 kleinere Gegenstände aus Holz, Stoff, Leder und Metall aus dem Meer geholt. Weil man auch früher schon Geld zum Reisen brauchte, fand man auch 400 Kupfermünzen und 74 Silbermünzen. Viele Jahre lang wurden die Einzelteile sortiert und mit Schutzmitteln behandelt . Die Vasa und das Museum waren dann im Jahr 1990 fertig. Auf sieben Ebenen kann man die Vasa ansehen. So wie auch archäologische Funde aus dem 17. Jahrhundert. Ein Modell der Vasa ist übrigens in der Schiffsabteilung im Deutschen Technik Museum in Berlin zu sehen. Heute ist das Vasamuseum das meistbesuchte Museum Skandinaviens. Da man erst ab einem Alter von 18 Jahren Eintritt zahlen muss, bleiben mir jetzt noch ein paar Kronen für eine Schifffahrt. So kann ich mir Stockholm von der Wasserseite aus ansehen und mir überlegen, was ich beim nächsten Besuch anschaue.

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