Rhein-Pfalz-Kreis Mit dem Mutterstadter Pfalzmarkt Erntehelfer finden

Ein Bild aus besseren Zeiten: Erntehelfer auf dem Spargelfeld.
Ein Bild aus besseren Zeiten: Erntehelfer auf dem Spargelfeld.

Um den Erntehelfer-Mangel vor allem im Spargelanbau zu entschärfen, ist der Mutterstadter Pfalzmarkt als Vermittler aktiv. Wie berichtet, kommen weniger Saisonkräfte ins Land, als gebraucht werden. Das hat mehrere Gründe: Einmal bleiben wegen der Corona-Pandemie Menschen lieber in ihren Heimatländern. Zum anderen erschweren Grenzschließungen und -kontrollen den Weg nach Deutschland. Dazu kommt ein eingeschränkter Bus- und Flugverkehr.

„Jetzt kommt es auf jeden Erntehelfer an“, hatte Johannes Zehfuß bereits vor ein paar Tagen gesagt. Der Böhler Landwirt, CDU-Landtagsabgeordnete und Vizepräsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd telefoniert täglich mit besorgten Kollegen. „Der eine braucht 30 Erntehelfer, fünf sind da. Der andere rechnet mit 120 Kräften, zehn sind ihm bislang sicher“, schildert er die verzweifelte Lage der Spargelbauern in der Vorderpfalz. Zehfuß zufolge arbeitet der Bauernverband an nichts anderem mehr als an der Sicherstellung der Arbeitskräfte und damit der Produktion. Und der Pfalzmarkt in Mutterstadt will seine Erzeuger ebenfalls nicht im Stich lassen. „Angesichts von Corona und dem dramatischen Engpass bei Erntehelfern und Saisonarbeitskräften in ganz Deutschland, wird jetzt auch in der Pfalz jede helfende Hand benötigt“, sagt Pfalzmarktvorstand Hans-Jörg Friedrich.

Ein unbürokratisches Vermittlungsangebot soll gerade den 45 Mitgliedsbetrieben helfen, die Spargel anbauen und ab sofort mehr Kräfte brauchen. Arbeitskräfte und Helfer können sich einfach und formlos via Facebook oder per E-Mail an erntehelfer-gesucht@pfalzmarkt.de bewerben. Sie sollten ihre Adresse und den Einsatzradius bekanntgeben. Eine Koordinationsstelle leitet Friedrich zufolge die entsprechenden Angaben direkt an die nächstgelegenen Erzeuger-Betriebe weiter. „Aufgrund der aktuellen Lage bitten wir um Verständnis, dass wir keine telefonischen Anfragen entgegennehmen und beantworten können.“

Angst, dass die Spargelstangen sprießen

Zwar hat sich das Wetter nochmals stark abgekühlt, aber ab Anfang April rechnen Spargelbauern mit größeren Erntemengen und damit mit einem nochmals erhöhten Handlungsdruck. 2019 wurden innerhalb der zweimonatigen Spargelsaison bis zum Johannistag am 24. Juni rund 1000 Tonnen über den Pfalzmarkt vermarktet. Mit einer Anbaufläche von etwa 650 Hektar ist die Pfalz laut Pfalzmarkt traditionell ein besonders früher und gewichtiger Spargelproduzent. Vor allem auch, da sich hier die Böden und das milde Klima hervorragend für den frühen Anbau eignen. Der Einsatz von schwarzer Folie und Pflanztunneln beschleunigen normalerweise den natürlichen Erntevorsprung der Region nochmals entscheidend. Doch dieses Jahr ist verkehrte Welt: „Während unsere Erzeuger sonst das Wachstum fördern, holen sie nun – wo immer dies noch machbar ist – die Folien von den Dämmen, oder ziehen diese gar nicht mehr auf“, berichtet Friedrich.

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