Rheinpfalz Missbrauch: Kanadier wieder auf freiem Fuß

«Mannheim.» Der 40-Jährige, der Ende August am Frankfurter Flughafen festgenommen worden war, weil gegen ihn ein Haftbefehl wegen eines Sexualdelikts vor mehr als 20 Jahren in Mannheim vorliegt, ist wieder auf freiem Fuß. Der Kanadier mit Wurzeln im Kosovo habe eine Sicherheitsleistung von 5000 Euro hinterlegt, teilte ein Sprecher des Amtsgerichts Mannheim auf Nachfrage mit.

Wie am 6. September berichtet, war der Mann, der auf dem Weg vom Kosovo nach Kanada war, bei einem Zwischenstopp in Frankfurt festgenommen worden, weil er im Verdacht steht, 1997 zusammen mit zwei Mittätern zwei Mädchen in Mannheim-Schönau sexuell misshandelt zu haben. Konkret soll der heute 40-Jährige, der damals als Asylbewerber aus Jugoslawien in Deutschland lebte, eines der zwölf beziehungsweise 13 Jahre alten Mädchen am Gesäß betatscht haben, präzisierte der Sprecher des Gerichts gestern. Seither besteht ein Haftbefehl gegen den Beschuldigten. Zwar gilt für Sexualdelikte an Kindern hierzulande eine Verjährungsfrist von zehn Jahren, diese beginnt aber erst ab dem 30. Geburtstag des Opfers. Nach seiner Festnahme in Frankfurt kam der Kanadier in Untersuchungshaft, aus der er kürzlich aber wieder entlassen wurde. Dafür habe er eine Sicherheitsleistung in Höhe von 5000 Euro hinterlegen müssen und einen Rechtsbeistand mit ladungsfähiger Adresse in Deutschland bestimmt, sagte der Gerichtssprecher. Bei der Vernehmung durch die Polizei nach seiner Festnahme habe der Beschuldigte die ihm vorgeworfene Tat zudem bestritten. Abgeschlossen ist das Verfahren nach der Entlassung des Mannes aus der Untersuchungshaft aber noch nicht. Nach wie vor sei nicht entschieden, ob in dem Fall eine Hauptverhandlung eröffnet werde oder nicht, so der Gerichtssprecher weiter. Bei besonderen Umständen könnte es das Gericht aber auch bei einer Geldbuße belassen oder das Verfahren gegen Auflagen einstellen.

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